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Der unbekannte begleiter
Es gibt eine gegenwart, die unseren ganzen lebensweg mit uns beschreitet. Sie weicht keinen augenblick von unserer seite. Sie überschattet all unsere gedanken und empfindungen. Ob allein oder in gesellschaft, stets haben wir sie bei uns. Als wir geboren wurden, schlüpfte sie mit uns aus dem mutterleib – wenn es bei all der aufregung auch niemand bemerkte. Obwohl uns diese gegenwart allzeit umgibt, haben wir sie vielleicht noch immer nicht wahrgenommen. Der name dieser gegenwart ist: der tod.
Wir irren uns, wenn wir glauben, der tod käme erst am ende des lebens. Unser leiblicher tod ist lediglich die vollendung eines prozesses, an dem unser heimlicher begleiter seit dem allerersten augenblick unseres lebens gearbeitet hat.
Unser leben ist das leben unseres körpers und unserer seele, aber die gegenwart unseres todes hält beide umfangen. Wie manifestiert sich der tod in unserem dasein?
Er begegnet uns, in unterschiedlichen gestalten, in allen bereichen unseres lebens, in denen wir verwundbar, empfindlich, verletzend oder negativ eingestellt sind.
Die negativität ist eines der gesichter, die der tod in jedem leben zeigt.
Jeder mensch leidet in irgendeinem teil seiner persönlichkeit darunter; sie ist wie eine brandblase an unserem leben. Wir können uns quälen und uns das leben schwermachen, selbst wenn wir eigentlich froh und zufrieden sein sollten. Manche menschen haben ein wunderbares leben, ohne sich dessen in mindest bewusst zu sein.
Erst wenn wirklich probleme auftreten und die dinge sich zum schlechten wenden, erkennen sie vielleicht, wie gut es ihnen früher ergangen ist.
sie ist in die quelle zurückgekehrt.
Jedoch begleitet uns das gefühl der fassungslosigkeit.
Fassungslosigkeit darüber, dass ihr leben so geendet hat.
Fassungslosigkeit und die frage, was wohl dazu führte.
Was hätten wir tun sollen, tun können?
Hätten wir überhaupt etwas tun können?
In einem gespräch kurz vor ihrem tod, erzählte sie mir, dass sie nie wirklich glücklich war in ihrem leben, dass sie sich als verliererin sieht.
Es war keinesfalls die angst des nahen todes oder eine masslose übertreibung auf der suche nach zuneigung oder aufmerksamkeit;
In ihren augen war es die wahrheit.
Demnach hätte man etwas tun können...
Diese erkenntnis erfüllt mich mit tiefer trauer und wut.
Doch ist es nicht meine aufgabe zu richten.
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