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In einer Welt voller Scheiße passt sich der Verstand, der Charakter, die Seele von den Meisten an die Welt um einen herum an und sie werden selbst zu der gleichen Scheiße…
Die wenigen die sich nicht Anpassen, die sich weigern, ihre Seelen verschließen sich, ziehen sich zurück, verkümmern, werden wahnsinnig, sterben einfach und das meisst langsam und qualvoll…
…oder aber sie kämpfen!
Als sich meine Augen öffneten und ich die Scheiße um mich herum erkannte, wählte ich. Ich war nie der Typ der einfach aufgibt. Ich war jung, voller Ideale, voller Hoffnung, ich wählte den Kampf. Mit wehenden Bannern und Mut zog meine Seele in die Schlacht sich zu behaupten, gegen diese Welt. In die Offensive ging ich, drängte nach vorn, meine Seele behauptete sich gegen jede Art von Feind. Jahre vergingen und langsam, fast unmerklich aber stetig verlor die Offensive an Schwung, kam schließlich zum stehen und verwandelte sich von dem hoffnungsvollen Drang nach vorne zu einem hoffnungslosen, still stehenden Grabenkrieg. Die Zeit verging, Dinge geschahen die hätten nie geschehen sollen, zu viel wurde gesehen was hätte im Verborgenen bleiben müssen, die Abnutzungsschlacht hinterließ seine Spuren, Ideale bröckelten, Tugenden gingen verloren, der letzte Funken von Hoffnung erlosch.
Dann gab es wieder Bewegung. Aus dem still stehenden Grabenkrieg wurde ein verzweifeltes Rückzugsgefecht. In einem Rückzugsgefecht, in einem Kampf indem einem die Initiative aus der Hand genommen wurde, geht es nur noch eine Richtung, zurück, nach hinten. Mehr und mehr der eigenen Seele wird Preis gegeben und nur verbrannte Erde bleibt zurück. Wo einst Tugenden glänzend strahlten, wo einst Grundsätze feste Wege waren, wo einst edle Vorstellungen herrschten, dort liegen jetzt nur noch staubige, verrußte Trümmer von Wünschen, zerfetzte und verstümmelte Brocken eines ehemals schönen Traumes, letzte Überreste eines einst hoffnungsvollen Glaubens. Eine Welt voll Scheiße.
Und jetzt? Jetzt krallt man sich an das letzte Bisschen was einem noch geblieben ist, das Letzte was noch nicht verloren ist. Wehrt sich immer noch gegen das scheinbar Unvermeidliche. Versucht trotz dem Schmerz dem einen dadurch zugefügt wird, sich eisern an das letzte Selbst zu krallen, das letzte Heilige zu bewahren, den Schmerz zu ertragen und nicht aufzugeben.
Und je länger man versucht zu widerstehen, desto mehr drängt sich einem die Frage auf, was wenn ich den Schmerz hier und jetzt beende? Wäre es die Erlösung und die Rettung des letzten meines Selbst, dem Letzten was einem geblieben ist? Oder wäre es die endgültige Preisgabe, die Kapitulation, die Übergabe des letzten Rückzugraumes?
Noch wird festgehalten, an dem wenigen Schönen, wie schmerzhaft es auch ist, doch spüre ich wie der geistige Tod naht… meine Seele stirbt…
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