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[left][i]Das Bügelbrett am Fenster
ja und bügeln, überwiegend bis hauptsächlich, als freelancer und clothesline-dancer. egal wann, jederzeit bügelbereit. bügeleisen in die hand, und drauf los dampfen, till it gets hot in here und der laden richtig tobt.
gernemal morgens um halb 7 in deutschland, nach dem kleinen knoppers frühstückchen, energieleer mach ich mich über die gesichtzerknitterte wäsche her.
und dann auch alles was mir sonst über das bügelbrett rollt, drüber dampfen, hinterher mit dem fuß draufstampfen, bis kein blubberbläschen in der lunge lungert, in stetem flow, ohne meine vorgehensweise zu hinterfragen. über jeden gedanken drüberbügeln, bis er faltenklar und unverblümt leserlich ist, beiseite schieben und immer weiter. keine zeit für ausgiebige gedankenkränzchen, lieber auf die karomuster der küchentücher achten, damit sie nach dem umklappen stets senkrecht und horizontal exakt aufeinander liegen, und alles prima. der dampf zischt mir genüßlich durch die nase, und die karomuster spielen allmählich kaleidoskop in meinem hungrig verstimmten magen.
eine weiße taube fliegt von unten nach oben in front von meinem fenster, ich zucke, stiere reflexartig raus, wo ist sie hin? kurze leere im kopf, dann wieder besonnen durch das gurgelnd-nervige geblubber des bügeleisens.
weiter über die tischdecke gebügelt, aufgeregt weil ewig lang, beim rausbügeln der einen falte, auf der anderen seite neue reingebügelt und teufelskreis mit ärgernis. und dann wieder fliegt die weiße taube von unten nach oben! ich diesmal schneller hinterher geschaut, und siehe da, direkt am baum nebenan ein nest mit kleinem vogel drin, der weitschnabelig nach dem essen ächzt. aye, und ich keine kamera da, sondern nur mit bügeleisen ausgerüstet. wie immer, mit dem falschen ausgerüstet, ich gedacht! und enttäuscht weitergemacht, auf neue falte neues glück, kurz gelacht, und ende gelände.[/i][/left]
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