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Einen recht vortrefflichen GUTEN MORGEN Darling. *leise kicher*
,, Öhm, ... na komm schon, lass es raus, deine gute Laune ist ja unerträglich."
Hm, ich frage mich wie du darauf kommst ..., denn eigentlich ist es nicht so. Mein Tag begann an für sich hochmotiviert, denn heute wollte ich unbedingt zu der Vorlesung über ,,Amphytrion". Nachdem ich mich gestern den ganzen Tag im Bett aufgehalten hatte und mit einer nicht ergründbaren körperlichen Schwäche kämpfte {Wobei ich eine Vermutung habe ...}, widmete ich mich voll und ganz jener Lektüre. Es ist eines dieser Reclam Heftchen und ich bin mal wieder begeistert. Das einzige was ätzend ist, sind die unzähligen Zusatzbemerkungen, das bedeutet ich muß vorher das ganze Heft durchblättern und alles unterstreichen ... um dann einen unterbrochenen Lesefluß zu haben ... auch wenn es zum besseren Verständnis beiträgt.
Alles in allem ist es einfach wunderbar. Nackter Deutschunterricht. { Nebenbei eine Flasche roten Traubensaft öffnend in der Hoffnung auf ein wenig Energie ...}. Das Gute an einer Uni ist, daß die Leute {die meisten jedenfalls} wirklich Lust haben etwas zu lernen, dadurch gestaltet sich der Unterricht äußerst aktiv. Die Diskussionen sind lebendig und zu meiner Trauer muß ich feststellen, daß ich einfach nicht genug Wissen habe. Es ist so faszinierend wenn jemand anderer Schriftsteller zitieren kann. Aber jeder Tag beginnt von vorn und man muß es langsam angehen ... .
Bücher sind irgendwie so friedlich, sie bedrängen mich nicht und ich kann entscheiden, wann es weiter geht.
,, Ehm ja. Eine umwerfende Erkenntnis."
WER hat DICH denn eigentlich gefragt ? Nichts da, ich will dich jetzt nicht lesen.
Seit geraumer Zeit also, danke daß du mir den Gedankenfaden aus den Händen gerissen hast ..., ist mir jeden Morgen leicht schlecht und ich fühle mich matt. Gestern war es sogar so schlimm, daß mir jedes Mal schwarze und weiße Krümelchen vor den Augen erschienen als ich mich erheben wollte. Wahrscheinlich liegt es einfach an der grauen Einöde da draußen ..., nicht mal ein mystischer Nebel verschleiert mir die Sicht , der alldem wenigstens noch eine düster romantische Note gegeben hätte. So schimmelte ich gestern also vor mich hin, betrachtete abwechselnd die Decke, meine Wand, das neue Regal und stierte wieder auf die Bücher. Doch die Gedanken drehten sich beständig um das gleiche Problem, ein überflüssiger Streit, der wieder ins Extrem entartet war, aber ... es ist besiegelt und vergessen.
Schließlich erhob ich mich denn doch um während des Lesens ein wenig Atmosphäre zu haben und kramte eine Cd heraus, dir mir eine sehr liebe Freundin hinterlassen hatte { Nein, sie ist nicht tot, aber wiedersehen werde ich sie wohl auch nicht ... } . Der Titel lautete : ,, Lieblingsstücke der Renaissance und des Barock " . Schon das erste Lied, charakteristisch durch eine Laute, hob mein Gemüt. Nichts war nun passender als die Biographie von Marie Antoinette herauszugraben, sich einen zu heißen Glühwein einzuverleiben und das Zimmer mit Zigarettenqualm zu füllen. Ich wußte gar nicht, daß es sich so gut lesen läßt, wenn auch das Ohr dazu verwöhnt wird.
Augenblicklich bekomme ich Magenschmerzen und unterbreche.
Bis später oder irgendwann.
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