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[color=#9f0d7a][b][size=3][left][font=garamond] Für mein Matzi:[/left][center] Ich ließ meinen Engel lange nicht los, und er verarmte mir in den Armen und wurde klein, und ich wurde groß: und auf einmal war ich das Erbarmen, und er eine zitternde Bitte bloß. Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand; er lernte das Schweben, ich lernte das Leben, und wir haben langsam einander erkannt. Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht, kann er frei seine Flügel entfalten und die Stille der Sterne durchspalten, denn er muss meiner einsamen Nacht nicht mehr die ängstlichen Hände halten seit mich mein Engel nicht mehr bewacht. Hat auch mein Engel keine Pflicht mehr, seit ihn mein strenger Tag vertrieb, oft senkt er sehnend sein Gesicht her und hat die Himmel nicht mehr lieb. Er möchte wieder aus armen Tagen über der Wälder rauschenden Ragen meine blassen Gebete tragen in die Heimat der Cherubim. Dorthin trug er mein frühes Weinen und Bedanken, und meine kleinen Leiden wuchsen dorten zu Hainen, welche flüstern über ihm. ...[/center] [right](Aus Rainer Maria Rilke - Engellieder)