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Die Sonate in Urlauten ist Schwitters umfangreichste und komplexeste Lautdichtung. Ihre Struktur folgt, ironisch gebrochen, dem Aufbau einer klassischen Sonate - die Grenze zwischen sprachlicher und musikalischer Komposition ist aufgehoben. Die Ursonate lebte von Entwicklung und permanenten Veränderungen in Schwitters eigenen legendären Darbietungen. Um sie überlieferbar und anderen Interpreten zugänglich werden zu lassen, suchte Schwitters dennoch über viele Jahre hinweg nach angemessenen Möglichkeiten, sie zu fixieren. Gestalt gewinnt die Arbeit daher in drei verschiedenen Formen: als Performance, als Druckfassung und als Tonträger. In dieser Spannung zwischen Improvisation, Vollendung, und verschiedenen Gestalten, in der Komplexität von Themen, Schichten und Teilen sowie in der Konsequenz, Grenzen zu überschreiten, ist die Ursonate dem Merzbau vergleichbar. Schwitters nannte sie seine umfassendste und wichtigste dichterische Arbeit [img]http://www.kurt-schwitters.org/img/page/1450030.jpg[/img]