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Nachtkind
Samtig weich sind ihre Wangen
Unergründlich ist ihr Blick
Wie sie da hängt, so gefangen
Und so angsterfüllt am Strick
Wunderschön sind ihre Beine
Schwarz und glänzend ist ihr Haar
Und auch Kleidung trägt sie keine
Nur ihr Körper wunderbar
Hörst Du, wie die Stimmen klingen
Die verächtlich von ihr sprechen?
Siehst Du ihre schwarzen Schwingen
Die die Menschen ihr nun brechen?
Mit Gewalt und Eisenringen
Schlagen Männer auf die Knochen
Reißen, zerren an den Schwingen
Bis die Flügel sind gebrochen
Und sie schreit aus vollen Lungen
Und sie windet sich im Seil
Das sie steinhart hält umschlungen
Und sie sieht das Henkersbeil
Der Mann blickt zu ihr nieder
Und er schwingt das Beil mit Kraft
Bricht ihr all die zarten Glieder
Und er lacht, als er's geschafft
Aus der Kehle dringt ein Schrei
Als ihr Körper leblos fällt
Und ihr Leben ist vorbei
Ausgelöscht von dieser Welt
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