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Abschied
Weinend steht sie auf dem Dach
Verflucht sich selbst und ihren Schmerz
Gott, was hatte sie gemacht
Wie leichtmütig brach sie ein Herz
Oh was war sie dumm gewesen
Hatte Worte ihm geschrieben
Ohne noch mal nachzulesen
Und nun war nichts mehr geblieben
Sie schaukelt langsam hin und her
Und blickt nach unten, Meter tief
Die Last des Leides drückt sie schwer,
In ihrer Hand der Abschiedsbrief
"Oh mein Stern, ich sehe ein
Ich tat Dir Unrecht ohne Gleichen
Ich könnt nie wieder glücklich sein
Müßt ich von Deiner Seite weichen
Um mir diesen Schmerz zu sparen
Und Dir weiteren zu nehmen
Beende ich nach 20 Jahren
Mit Liebestränen hier mein Leben
Ich hoffe, Du wirst glücklich werden
Mit einer andren, ohne mich
Ich wünsch Dir alles Glück auf Erden
Vergiß niemals: Ich liebe Dich"
Sie wiegt sich langsam wie ein Kind
Die Tränen trocknen im Gesicht
Sie schwankt und zittert leicht im Wind
Und kämpft nicht um ihr Gleichgewicht
Sie kippt nach vorne, läßt sich fallen
Das Leben zieht an ihr vorbei
Sie spürt den Aufschlag, hört das Knallen
Die Lippen formen einen Schrei
Den Brief hatte sie in der Hand
Die Trauer ins Gesicht geschrieben
Als man sie kurz danach tot fand
Im eignen Blut am Wegrand liegen.
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