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Vom Gedanken zum Text oder wie man die richtigen Worte findet..... Am Anfang steht ein Gedanke oder ein Gefühl, dass energisch darauf pocht, hinausgelassen zu werden. Den Drang, mich durch Schreiben zu befreien, mir Luft zu machen habe ich wohl schon in die Wiege gelegt bekommen. Es ist über die Jahre zu einem lebensnotwendigen Bedürfnis wie Essen, trinken oder schlafen geworden. Aber wie findet man die richtige Form, die richtigen Worte für Gedanken oder Emotionen die man kaum selbst versteht? Es gibt viele, die es über Jahre versuchen und doch nie lernen. Natürlich kann man sich Techniken erarbeiten und seinen Wortschatz erweitern, aber zwischen die Zeilen Gefühl einzuweben ist eine Gabe, die man entweder hat oder nicht. Wenn man sie nicht hat, sollte man es besser lassen. Sobald ich mich hinsetze und mich auf das Gefühl konzentriere, welches nach aussen drängt, entsteht Stück für Stück ein Bild in meinem Kopf. Es wird immer detaillierter bis es zu einem Mikrokosmos, mit allem was dazugehört, angewachsen ist. Traumwelten...... Jetzt kann ich mich ganz in Ruhe in meiner kleinen Welt umsehen und sie beschreiben. Ziel ist es, dem Leser eine Vorstellung dieser Welt einzupflanzen, damit er sich zurechtfindet. Er sollte beim Lesen das Gleiche empfinden können wie der Autor beim schreiben, wenn er es möchte. Vorraussetzung ist eine ausreichende Gabe an Phantasie, Empathie und nicht zuletzt Intelligenz. Ich persönlich schreibe in erster Linie für mich selbst. Ich halte Momente fest und wenn ich Jahre später über alte Texte stolpere, gleicht es einer Zeitreise in die eigene Vergangenheit. Ob das immer gut ist, sei dahingestellt, immerhin führen negative Emotionen und Erfahrungen zu einem quantitativ weitaus höheren, kreativen Output als positive, was ich seit jeher bedauere. Worauf wollte ich hinaus? Eigentlich nur auf eine Feststellung: Schreibattacken sind wie Unwetter......sie tauchen auf, wann immer sie wollen und lassen sich selten erfolgreich erzwingen. Wolken haben sich schon zusammengezogen, aber das Gewitter lässt noch auf sich warten und um nicht völlig hilflos und angefüllt mit gärender Kreativität im Bauch rumzulaufen, muss mein Weblog dran glauben. Beim ersten Regentropfen meld ich mich wieder. poison