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[color=#9900CC][size=4][b][i][center]Selbstmordphantasien - II. Schlaflos in den Traum
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Ein warmer Lufthauch strömte durchs Fenster. Jaqueline drehte sich von einer Seite auf die andere. Sie war unruhig. Ihre Augen öffneten sich und mit der Hand tastete sie sich zur Nachtischlampe. Etwas fiel zu Boden. Das düstere Licht der Lampe erhellte nun das Schlafzimmer. Sie drehte die antike Drehpendeluhr in ihre Blickrichtung. Es war 4:33 Uhr. Seit über fünf Stunden lag sie nun wach.
Sie legte sich wieder hin, ließ das Licht jedoch brennen und starrte zur Decke. Das schwarze Haar bildete einen wunderschönen Kontrast zu der hellen Bettwäsche. Seit Wochen hatte Jaqueline keinen Schlaf mehr gefunden. Ihr Kopf ließ sich nicht abstellen. Tausende Gedanken durchströmten ihr Gehirn und formten in der Nacht immer wieder neue und skurrile Alpträume. Sie begann zu halluzinieren. In dieser Nacht hatte sie noch nicht geträumt. Sie lag nur da und versuchte mit ihren Gedanken fertig zu werden. Gedanken, die sie nicht einmal greifen konnte.
Es hatte keinen Sinn. Sie stand auf und trat auf ihr Handy. Beinahe wäre sie gefallen, konnte sich aber noch am Nachttisch festhalten. Sie hob das Handy auf. Ihre langen Haare fielen ihr dabei ins Gesicht. Eine Nachricht. Während sie auf das Display starrte, streichte sie ihre Haare mit der rechten Hand zurück Sie war unsicher. Sollte sie die Nachricht lesen? Nach einer Weile entschied sie, die Nachricht zu öffnen. Ihre Befürchtungen waren unbegründet: „Hi Jaqui! Habe mich mit meiner Freundin wieder versöhnt. Ist alles wieder in Ordnung. Ich danke Dir für Deine Hilfe und dass Du für mich da gewesen bist. Liebe Grüße, Martin“.
Jaqueline lächelte. Martin war ein alter Schulfreund. Sie halfen sich immer gegenseitig und wenn es nur die Hausaufgaben waren, die sie tauschten. Seine Freundin hatte vor zwei Tagen die Beziehung beendet. Völlig unverständlich, da die zwei eigentlich immer glücklich waren und es nie größere Schwierigkeiten gab. Aber das spielte jetzt auch keine Rolle mehr. Jaqueline war glücklich, dass die zwei sich wieder gefunden hatten.
Sie legte das Handy wieder auf den Nachttisch und beschloss noch mal in das Internet zu gehen. Jaqueline hielt sich öfters im Chat auf und genau dort meldete sie sich jetzt an. Um diese Zeit waren nur wenige Personen anwesend. Sie sah sich die Liste an. Dort war er. Ihre Hand begann zu zittern und ein unheimlicher Gedankenstrom donnerte auf sie ein. Sie lehnte sich zurück und senkte den Kopf. Das Lächeln war verschwunden. Eine Träne kullerte über ihre Wangen, berührte die Lippen und fiel auf die Return-Taste.
Wie gerne würde sie schlafen. Einfach nur schlafen und nicht mehr denken. Sie stand auf und ging in das Badezimmer. Ihr Spiegelbild war grausam. Von ihrer Schönheit keine Spur. Ihre Mutter hatte Schlaftabletten. Sie öffnete den Spiegelschrank und suchte nach der Dose. Sie stand neben der Zahncreme. Jaqueline nahm die Dose und schleifte langsam zurück in ihr Schlafzimmer.
Auf der Bettkante sitzend nahm Jaqueline eine der Tabletten aus der Dose und schluckte sie. Dann nahm sie einen Schluck Mineralwasser aus der Flasche, die sie immer auf ihrem Nachttisch stehen hatte und legte sich wieder hin. Sie kuschelte sich in ihr Kopfkissen und begann sich wieder hin und her zu drehen. Ihr fiel auf, dass sie vergessen hatte, den Rechner auszuschalten. Sie stand wieder auf und fuhr den Rechner herunter. Als sie wieder zum Bett ging, sah sie die Dose mit den Schlaftabletten. Sie schaute auf das Etikett. Nachdem sie noch einen Schluck Wasser zu sich genommen hatte, schluckte sie noch eine weitere Tablette. Sie legte sich hin, griff dann wieder zu den Tabletten und nahm eine dritte, eine vierte und noch weitere. Die Dose war halb leer und Jaquelines Augenlieder fielen nun langsam zu. Sie begann zu träumen, spürte eine Hand auf ihrer nackten Haut, welche sie zärtlich streichelte. Es war wunderschön angenehm. Sie schaute zu den Sternen und genoss die liebevollen Berührungen bis ihr Gehirn aufhörte, zu denken.
[right]Rose of Death[/right][/size][/font]
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