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08.02.05 Vielleicht gefällt es mir sogar normal behandelt zu werden. Niemand, der mich in Watte packt; niemand, der vor lauter Achtung oder Verlegenheit die zu Worten werdenen Gedanken verschluckt, die grade in seinem Gehirn beginnen PingPong zu spielen; niemand, der meint an mir rummachen zu müssen, mich wieder auf den Weg zu bringen; niemand, der mir sagt ich sei verloren wenn ich nichts ändere, der mich behandelt wie einen Kranken. Ich kann jetzt einfach da sein, so, wie ich es immer wollte. Kann mich unsichtbar machen, wenn mir danach ist. Ein Schatten, der bereits verschwunden ist, sobald man sich nach ihm umdreht. Sicherlich stehen die Erwartungen wie immer und wie immer scheine ich jeden Tag aufs Neue zu entäuschen, aber auf eine sanfte - behutsame Art und Weise. Als fasste ich eine Bierdose mit Samthandschuhen an um sie zu zerdrücken. Und vielleicht wäre es besser diese Isolation langsam wieder zu verlassen, früher oder später geschieht es ja doch und dann mit einem zu heftigen Schlag. Aber das denken fällt mir schwer, die Sonne ist zu hell und das >Draußen< zu laut. Und mein Zimmer habe ich leer geräumt, alle Dinge, an die sich meine Augen krallten, die mich am Einschlafen hinderten versteckt. Die Zeit wird alles wieder füllen, alles regenerieren. Ich warte förmlich auf eine neue Episode und bin dabei geduldiger aber beharrlicher denn je. Ich fühle mich gut. Oft. Und ich habe Grund zum Lächeln. Oft. Und wenn ich heute mein Damals lese bleibt mir die Spucke weg, kann kaum glauben, dass all jenes in mir versunken ist. Vielleicht war es nicht richtig alles hinter mir zu lassen. Die Menschen, die Orte, Tätigkeiten, Gespräche, Gefühle. Die Erinnerung daran erscheint so schmierig und neon-farben, manchmal wie aus einer Zahnpastawerbung und manchmal wie aus einem neuen Pop-video eines Newcomers. Wär ich doch letztendlich nicht so unglücklich geworden, dann hätte diese Welt nie aufhören müssen, das wünsche ich mir so oft. Kein Schritt kann ich mehr zurück gehen, der Gedanke macht mich krank. Vorwärts, aber vorwärts ist so leer. Wenn ich etwas möchte, dann die Fähigkeit in einem glücklichen Moment die Zeit anhalten zu können. Das Leben scheint jeden Tag den 1. April zu zelebrieren, dabei wäre alles so einfach mit einem Stück weniger Dramatik.