Allgemein (8)
Rating: 0 (0)


Auswirkungen durch das Tragen eines Anti Hip Hop Alliance-Shirts auf meine Umwelt: Rock am Ring 2007: Die Menschen um mich herum hängen mir schneller am Arsch, als Franjo Poth seine Kohle verballern kann. Jeder will der Allianz beitreten, das Shirt preisen oder Fotos mit mir machen. Nach knapp 20 Minuten Fotosession und 3 Freibier kann ich endlich Killswitch Engage gucken. Sonic Syndicate-Konzert:: Der Mann am T-Shirt-Stand will mir ein Shirt meiner Wahl geben, wenn ich ihm meins gebe... Nix da, neu bestellen dauert zu lange. Zumindest bekomme ich mein Freibier. Auf der Uni: Die Blicke die ich auf mich ziehe sind herrlich. Von pikiert bis freudig überrascht, von verwirrt bis hasserfüllt. Die Chinesischen Kommilitonen verstehen den Sinn meines Shirts nicht. Im Dekanat und vom Hausmeister werde ich gefragt ob-ich-et-wa-Rock-hö-re... Die süße Brünette von der Zahnmedizin lächelt mich dauernd an. Will vielleicht sogar mit mir schlafen. Habe Meinen Frei-Kaffee bekommen. Innenstadt: Omas und Opas schauen mich genauso an, wie der Lachschon-Admin eine Frau. Alternativ wie Wizard jedes neu eingesendet Bild. Die Junge Frau die mir am Kiosk Kippen verkauft knallt mir, anscheinend persönlich, beleidigt, sauer die Schachtel auf die Theke und am Berufskolleg werde ich fast Opfer einer Wasserflaschen-Attacke. Zumindest am hiesigen Gymnasium lacht mir die Langhaar-Fraktion entspannt entgegen. „Cooles Shirt!“ Ich glaube, sie wollen mir ein Bier ausgeben. Bei meiner Freundin: Meine Freundin hört Rock. Aber dennoch werde ich immer von ihr gescholten, dass ich mich despektierlich und intolerant Hip Hop gegenüber verhalte. Dann sah sie zum ersten mal mein Shirt. Jetzt will sie es auch haben, findet es aber unerhört, dass es die Girlie-Tops nur ohne die Knochenhand auf dem Rücken gibt. Nebenbei will sie immer mit mir schlafen und gibt mir manchmal Bier aus. Elternhaus und Polizei: Mutter hört Poprock. Vater Slayer, Metallica, Rammstein und Sodom. Nebenbei ist er Polizist. Habe ihm ein Shirt mitbestellt. Er trägt es privat oft bis fast immer. Ich trinke sein Bier was immer im Keller steht. Fußballplatz: Meine Kurzen (Bin Fußballtrainer) hören größtenteils Hip Hop. Manchmal auch Linkin Park, aber nur featuring Jay-Z. Das Shirt finden die gar nicht lustig und ich muss schlechte, verhöhnende Rock-Imitationen ertragen. Das gefällt wiederum mir nicht. Nach dem 90-Minutenkonditionstraining traut sich keiner von den Kurzen auch nur ein Wort gegen das Shirt zu sagen. Vier, Fünf von ihnen finden es auf einmal gar nicht mal so schlecht. Wenn sie drei Jahre älter sind, werde ich ihnen ein Bier ausgeben. Zivildienstlehrgang: Ganz schwieriges Terrain. 1. Tag und direkt Freunde machen. Ich laufe in meinem Shirt durch den Essenssaal. In einer Ecke hocken die Deutschtürken Mohammed und Mehmet mit ihren Hip Hop-Kollegas. 2 von denen sind schon im zarten Alter von 19 bzw. 20 Vater. Ein anderer hat schon eine Dachdecker- und eine Schreinerlehre abgebrochen und hockt mir jetzt direkt im Blickfeld rum. Keiner isst mehr und es herrscht absolute Stille, die noch anhält, als ich wieder aus der Essensausgabe an ihnen vorbei schreite. „Ich werde dich töten.“ Höre ich sie stumm hinter mir her schreien. Die Rockerzivis bewundern meinen Mut und sagen mir später, dass sie etwas Angst um mich gehabt hätten. Das Kompliment, dass ich dicke Cochones in der Hose habe, geht runter wie Öl. Das Freibier am Abend schmeckte köstlich. Freunde: 75% sind Member der Allianz. Der Rest hört auch Rock bis Metal. Jeder einzelne studiert, hat eine Abgeschlossene Ausbildung oder studiert neben der Arbeit. Und bei jedem gibt es immer Bier!