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Georg Büchner - Lenz[/size]
Zwei Aspekte sind es, die Büchners Lenz bemerkenswert machen. Zum einen ist es Büchners einzigartig einfühlsame Darstellung von Lenzens innerer, von Depressionen und Zerrissenheit geplagter Verfassung. Zum anderen ist es die Tatsache, daß Büchner erstmalig innerhalb einer Erzählung die Voraussetzungen für eben solche Erzählungen (mit Hilfe eines Kunstgespräches) thematisiert. Sowohl in diesem Gepräch, als auch auch im Gesamtkonzept des Lenz, wird Büchners Kritik an Idealistischer Dichtkunst deutlich, und damit auch Büchners literarisches Credo. Lenz ist nämlich keine „Holzpuppe", die nur symbolisch und leblos für irgendwelche abstrakten Werte steht, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut, mit Recht auf ein Leben, welches Selbstzweck ist und nichts anderes.
Büchner ist mit seinem Lenz aber noch in anderer Hinsicht seiner Zeit voraus: Anders als bei dem verklärenden, harmonischen Realismus eines Fontane oder Storm, denkt Büchner nicht daran, das Häßliche aus seiner Kunst zu verbannen. Er verlangt Leben, und zwar so, wie es ist, nicht so, wie es vermeintlich sein soll! Damit opponiert Büchner bereits gegen eine Strömung des Realismus, welche zu seinen Lebzeiten noch gar nicht existiert.
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Der Text ist auch nachzulesen bei "gutenberg" online.
http://www.theateraufcd.de/Lenz.aspx -> Das Buch als audiobook.
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