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Ton Steine Scherben - Halt dich an deiner Liebe fest Wenn niemand bei dir is' und du denkst, daß keiner dich sucht, und du hast die Reise ins Jenseits vielleicht schon gebucht, und all die Lügen geben Dir den Rest: Halt dich an deiner Liebe fest. Wenn der Frühling kommt und deine Seele brennt, du wachst nachts auf aus deinen Träumen, aber da is' niemand, der bei dir pennt, wenn der, auf den du wartest, dich sitzen läßt: Halt dich an deiner Liebe fest. Wenn der Novemberwind deine Hoffnung verweht, und du bist so müde, weil du nicht mehr weißt, wie's weitergeht, wenn dein kaltes Bett dich nicht schlafen läßt: Halt dich an deiner Liebe fest.

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"Erklär mir, Liebe" ist von Ingeborg Bachmann. Wer dieses Gedicht liest, kann hoffentlich verstehen, weshalb mich dilettantische Möchtegernpoeten dermaßen anwidern.

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Erklär mir, Liebe Dein Hut lüftet sich leis, grüßt, schwebt im Wind, dein unbedeckter Kopf hat’s Wolken angetan, dein Herz hat anderswo zu tun, dein Mund verleibt sich neue Sprachen ein, das Zittergras im Land nimmt überhand, Sternblumen bläst der Sommer an und aus, von Flocken blind erhebst du dein Gesicht, du lachst und weinst und gehst an dir zugrund, was soll dir noch geschehen – Erklär mir, Liebe! Der Pfau, in feierlichem Staunen, schlägt sein Rad, die Taube stellt den Federkragen hoch, vom Gurren überfüllt, dehnt sich die Luft, der Enterich schreit, vom wilden Honig nimmt das ganze Land, auch im gesetzten Park hat jedes Beet ein goldener Staub umsäumt. Der Fisch errötet, überholt den Schwarm und stürzt durch Grotten ins Korallenbett. Zur Silbersandmusik tanzt scheu der Skorpion Der Käfer riecht die Herrlichste von weit; hätt ich nur seinen Sinn, ich fühlte auch, daß Flügel unter ihrem Panzer schimmern, und nähm den Weg zum fernen Erdbeerstrauch! Erklär mir, Liebe! Wasser weiß zu reden, die Welle nimmt die Welle an die Hand, im Weinberg schwillt die Traube, springt und fällt. So arglos tritt die Schnecke aus dem Haus! Ein Stein weiß einen andern zu erweichen! Erklär mir, Liebe, was ich nicht erklären kann: Sollt ich die kurze schauerliche Zeit nur mit Gedanken Umgang haben und allein nichts Liebes kennen und nichts Liebes tun? Muß einer denken? Wird er nicht vermisst? Du sagst, es zählt ein andrer Geist auf ihn ... Erklär mir nichts. Ich seh den Salamander durch jedes Feuer gehen. Kein Schauer jagt ihn, und es schmerzt ihn nichts.

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