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[i]"Wäre diese Kälte nicht ein Grundzug der Anthropologie...wären also nicht die Menschen im Grunde gleichgültig gegen das was mit allen anderen geschieht außer den paar mit den sie eng und womöglich durch Interessen verbunden sind, so wäre Auschwitz nicht möglich gewesen. Die Menschen hätten es dann nicht hingenommen.
Die Kälte der gesellschaftlichen Monade, des gesellschaftlich isolierten Konkurenten ist als Indifferenz gegen das Schicksal der anderen die Vorraussetzung dafür, dass alle zusahen und keiner sich regte." - Adorno
[color=#123456]Einfluß. Wie und warum sich Menschen überzeugen lassen
Ein Gefallen wird immer erwidert: [/color]Die Regel der Reziprozität findet sich in jeder Kultur und besagt, dass wir für alles, was uns gegeben wird, etwas zurückgeben, sei es ein Geschenk, eine Einladung, ein Kompliment oder irgendwas anderes. [...]
[color=#123456]Konsistenz:[/color]Menschen sind gern konsistent. Wir fühlen uns besser, wenn wir zu dem stehen, was wir tun. Haben wir uns erst für etwas entschieden, tun wir alles, was wir können, um diese Entscheidung zu rechtfertigen. [...]
[color=#123456]Nichts verpassen:[/color]G.K. Chesteron sagte:"Wir lernen etwas zu lieben, indem wir erkennen, dass wir es verlieren könnten." Es liegt in der Natur des Menschen, etwas höher zu bewerten, wenn es rar ist. Wir lassen uns sogar eher durch den Gedanken an Verlust motivieren als durch den, stattdessen etwas Gleichwertiges zu gewinnen.[...]
[color=#123456]Soziale Bewährtheit:[/color]Warum gibt es bei Fernseh-Comedies immer noch das Gelächter aus dem Hintergrund, obwohl es von den kreativen Köpfen dieser Sendungen als Beleidigung empfunden wird und die meisten Zuschauer angeben, sich daran zu stören?
Ganz einfach, weil Forschungen ergeben haben, dass die Zuschauer Witze lustiger finden, wenn sie andere Leute lachen hören, auch wenn dieses Lachen unecht ist.
Menschen wollen "soziale Bewährtheit". Andere müssen etwas zuerst getan haben, bevor sie sich damit wohl fühlen, es selbst zu tun. Cialdini nennt ein sehr finsteres Beispiel dafür, nämlich den berühmten Fall von Catherine Genovese, einer Frau, die 1964 in den Straßen von Queens, New York City, ermodert wurde.
Obwohl ihr Mörder sie im Laufe einer halben Stunde dreimal attackierte, obwohl sie schrie und sich wehrte, bevor er sie schließlich umbrachte, und unglaublicherweise 38 Leute sahen, was vor sich ging, schritt niemand ein.
Haben wir es hier bloß mit herzlosen New Yorkern zu tun? Vielleicht. Andererseits schienen die Zeugen selbst geschockt, weil sie nichts unternahmen. Und schließlich stieß man auf die Antwort. Jeder von ihnen dachte, jemand anderes würde erwas tun, und deshalb tat keiner etwas. (seufz)
Ein Mensch in einer verzweifelten Lage hat größere Chance, Hilfe zu bekommen, wenn nur eine andere Person in der Nähe ist, als wenn mehrere zugegen sind, schreibt Chialdini.
In einer Menschenmenge oder auf einer belebten Straße sind die Menschen weniger geneigt zu helfen, wenn sie sahen, dass sonst auch niemand zu Hilfe eilt. Wir brauchen die "soziale Bewährtheit", ehe wir handeln. (nicht wir!) [...]
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