Nickname:
Raskolnikow
Wohnort Wien
Name Jan
Geschlecht männlich
Sexualität heterosexuell
Liebes-Status in einer Beziehung
Geburtstag 23.04.1980
Alter 44
Homepage http://bloodbeat.at.lv/
ICQ 138852549

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Student (Philosophie)
 
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[left]"Die Existenz des Anderen ist ein unüberbietbarer Skandal." J.P. Sartre "Immer spielt ihr und scherzt? ihr müßt! o Freunde! mir geht dies In die Seele, denn dies müssen Verzweifelte nur." Friedrich Hölderlin "Es gibt keine guten Väter, das ist die Regel; die Schuld soll man nicht den Menschen geben, sondern dem Band der Vaterschaft, das faul ist. Hätte mein Vater weitergelebt, er hätte mich mit seiner ganzen Länge überragt und dabei erdrückt. Glücklicherweise starb er früh: ich ließ hinter mir einen jungen Toten, der nicht die Zeit hatte, mein Vater zu sein, und heute mein Sohn sein könnte. War es Glück oder ein Unglück? Ich weiß es nicht; aber ich stimme gern der Deutung eins bedeutenden Psychoanalytikers zu: Ich habe kein Über-Ich" J.P. Sartre aus "Die Wörter" [/left] [left]"Die einfachste surrealistische Handlung besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings soviel wie möglich in die Menge zu schiessen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe." - Andre Breton "Manifeste des Surrealismus"[/left] [left]Die Gaben der Mondin Die Mondin, der Inbegriff der Launenhaftigkeit, hat durchs Fenster geblickt, während du in deiner Wiege schliefst, und sich gesagt:"Das kleine Mädchen gefällt mir" Und sie stieg weich auf ihrer Wolkentreppe herab und drang geräuschlos durch die Fensterscheiben. Dann breitete sie sich mit der schmiegsamen Zärtlichkeit einer Mutter über dich und legte ihre Farben auf dein Gesicht. Seither sind deine Augen grün und deine Wagen besonders blaß. Beim Anblick dieser Besucherin haben sich deine Augen so seltsam geweitet, und sie hat deine Kehle so zärtlich gedrückt, daß du davon für immer eine Neigung zum Weinen behalten hast. Im Weiterwachsen ihrer Freude aber füllte die Mondin das ganze Zimmer wie ein schimmernder Dunst, wie ein leuchtendes Gift, und dieses ganze lebendige Licht dachte und sprach:" In alle Ewigkeit wirst du unter der Wirkung meines Kusses stehen. Du wirst schön sein auf meine Art. Du wirst lieben, was ich liebe und was micht liebt: das Wasser, die Wolken, die Stille und die Nacht, das unendliche grüne Meer, das ungeformte und vielgestaltige Wasser, den Ort, wo du nicht bist, den Geliebten, den du nicht kennst, unheimliche Blumen, geistverwirrende Düfte und die Katzen, die sich auf den Klavieren rekeln und wie Frauen seufzen: mit rauher, süßer Stimme. Du wirst geliebt werden von meinen Liebhabern, meine Höflinge werden dir den Hof machen. Du wirst die Königin sein der Männer mit den grünen Augen, denen ich auch zärtlich bei der Nacht die Kehle umschlungen habe, der Männer, die das Meer, das unendliche, stürmische, grüne Meer lieben, das ungeformte und vielgestaltige Wasser, den Ort, wo sie nicht sind, die Frau, die sie nicht kennen, die Unglücksblumen, die den Weihrauchbecken einer unbekannten Religion gleichen, die Düfte, die den Willen brechen, und die wilden, wollüstigen Tiere als Wappenbilder ihres Wahns." Und darum, du verwünschtes, geliebtes, verzogenes Kind, liege ich jetzt zu deinen Füßen und suche in deinem ganzen Wesen den Abglanz der furchtbaren Gottheit, der schicksalhaften Gevatterin, der giftmischenden Amme aller Mondsüchtigen. von Charles Baudelaire - Spleen de Paris [/left] [left]"Was ist denn kein Unsinn?" "Kein Unsinn bin ich selbst. Alles ist für mich da, die ganze Welt ist für mich erschaffen. Wissen Sie, mein Freund, ich glaube noch daran, daß es sich auf der Welt gut leben läßt. Und das ist der allerbeste Glaube, denn ohne ihn kann man nicht einmal schlecht leben und müßte sich vergiften. Wie man sagt, hat irgend so ein Dummkopf das auch getan - ganz gewiß ein Deutscher. Er hatte das Philosophieren so weit getrieben, daß er alles, aber auch alles negierte, selbst die Berechtigung aller normalen und natürlichen menschlichen Verpflichtungen, und so kam es dahin, daß ihm nichts mehr blieb; das Resultat war gleich Null, und da verkündete er, das Beste im Leben sei die Blausäure. DAS sei ein zweiter Hamlet, werden Sie sagen, daraus spreche unendliche Verzweiflung, kurz und gut etwas so Grandioses, wie es uns nicht einmal im Traum einfalle. Aber Sie sind ein Poet, ich hingegen nur ein einfacher Mensch, und darumbehaupte ich, daß man die Sache unter einem ganz einfachen, praktischen Gesichtswinkel betrachten muß. Ich zum Beispiel habe mich schon längst von allen Fesseln und sogar von allen Verpflichtungen befreit. Ich halte mich nur dann für verpflichtet, wenn mir das irgendwelchen Nutzen bringt. Sie können die Dinge natürlich nicht so ansehen; Ihre Füße sind gefesselt, und Ihr Geschmack ist krank. Sie sehnen sich nach einem Ideal, nach Tugenden. Ich bin ja gerne bereit , mein Freund, alles, was Sie wollen, zuzugeben; aber was soll ich denn machen, wenn ich ganz genau weiß, daß allen menschlichen Tugenden der größte Egoismus zugrunde liegt! Und je tugendhafter eine Sache ist, desto größer ist der Egoismus. Liebe dich selbst! - das ist die einzige Maxime, die ich gelten lasse. Das Leben ist ein Geschäft; werft euer Geld nicht zum Fenster hinaus, aber bezahlt von mir aus für eine Gefälligkeit, und ihr erfüllt damit sämtliche Verpflichtungen eurem Nächsten gegenüber - das ist meine Moral, wenn Sie unbedingt wert darauf legen, wiewohl ich Ihnen gestehen muß, daß es meiner Meinung nach besser ist, seinem Nachbarn nichts zu bezahlen, sondern ihn dahin zu bringen, daß er einem die Gefälligkeit umsonst erweist. Ideale habe ich nicht und will ich auch nicht haben; ich habe niemals Sehnsucht danach verspürt. Auch ohne Ideale läßt es sich so amüsan, so prächtig auf der Welt leben - und en somme bin ich froh, daß ich ohne Blausäure auskomme. Wäre ich nämlich tugendhafter, so würde ich vielleicht nicht ohne sie auskommen, wie jener Dummkopf von Philosoph - ganz gewiß ein Deutscher. Nein! Im Leben gibt es noch soviel Schönes! Ich liebe Ansehen, Rang, ein gutes Hotel und hohen Einsatz beim Kartenspiel. (Ich spiele schrecklich gern Karten.) In allererster Linie jedoch die Frauen: und zwar jeglicher Art. Ich liebe sogar das heimliche, anrüchige Laster, ein bißchen ausgefallener und origineller, zur Abwechslung sogar mal mit etwas Schmutz. Hahaha! Wenn ich so Ihr GEsicht sehe - mit welcher Verachtung Sie mich jetzt anschauen!" "da haben Sie recht", erwiderte ich. "Nun, nehmen wir an, Sie hätten ebenfalls recht, so ist doch in jedem Falle ein bißchen Schmutz besser als Blausäure. Nicht wahr?" "Nein, da ist doch die Blausäure besser." "Ich habe absichtlich gefragt:'Nicht wahr!', um mich an Ihrer Antwort zu weiden; ich kannte sie schon im voraus. Nein, mein Freund, wenn Sie ein wahrer Menschenfreund sind, wünschen Sie allen klugen Menschen den gleichen Geschmack, den ich habe, sogar mit ein bißchen Schmutz; sonst hat ja ein kluger Mensch bald nichts mehr auf der Welt zu suchen, und übrig bleiben nur Dummköpfe. Wäre das ein Glück für sie! Gibt es doch jetzt schon das Sprichwort: Die Dummen haben immer das Glück. Und wissen Sie, es gibt nichts Angenehmeres, als mit Dummköpfen zusammenzuarbeiten und ihnen immer beizupflichten - das ist recht vorteilhaft! Wundern Sie sich nicht, daß ich auf gewisse Vorurteile noch großen Wert lege, an bestimmten Konventionen festhalte und nach Ansehen und Einfluß trachte; ich sehe ja, daß ich in einer hohlen Gesellschaft lebe, aber einstweilen ist es in ihr noch wohlig warm, und so rede ich ihr nach dem Munde, tu so, als träte ich für sie ein, doch bei Gelegenheit bin ich der erste, der sie im Stich läßt. Ich kenne ja all eure neuen Ideen, obschon ich nie unter ihnen oder überhaupt unter etwas zu leiden hatte. Gewissensbisse habe ich mir niemals wegen etwas gemacht. Ich bin mit allem einverstanden, wenn es mir nur gutgeht; die Zahl derer, die wie ich sind, ist Legionen, und uns geht es wirklich gut. Mag alles auf der Welt zugrunde gehen, wir gehen niemals unter. Und gibt es, seit die Welt besteht. Apropos, schauen Sie doch nur einmal, wie vital Leute unseres Schlages sind. Wir sind doch beispielhaft, phänomenal zählebig. Ist Ihnen das noch nie aufgefallen? Die Natur selbst begünstigt uns also, hähähä! Ich will unbedingt neunzig Jahre alt werden. Der Tod ist mir ein Greuel, und ich habe Angst vor ihm. Weiß der Teufel, auf welche Weise man einmal sterben muß. Doch wozu davon sprechen! Dazu hat mich nur der Philosoph, der sich vergiftet hat, provoziert. Zum Teufel mit der Philosophie! Buvons, mon cher! Wir hatten doch schon angefangen, von hübschen Mädchen zu reden..." (Fjodor Dostojewski)[/left]