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Im Gegensatz zu den bereits bekannten extensiven Observablen von thermodynamischen Systemen, wie Energie E, Volumen V und Masse m entzog sich die Entropie zunächst dem tieferen Verständnis und ihre Interpretation führt bis in die heutige Zeit zu Mißverständnissen. Das liegt u.a. an der Diskrepanz zwischen Universalität des Begriffs und seiner konkreten Entwicklung am Wirkungsgrad thermischer Maschinen. Die Entropie konnte erst im Rahmen der statistischen Mechanik von Ludwig Boltzmann befriedigend als Maß für das Phasenraumvolumen erklärt werden, das von der Phasentrajektorie des Systems unter Einhaltung der Konstanz ausgewählter makroskopischer Observabler, wie Temperatur T, Volumen V oder Teilchenzahl N, erreicht werden kann. Anschaulich ist die Entropie demnach ein Maß für fehlende Information über den tatsächlichen Mikrozustand, wenn lediglich eine geringe Anzahl beobachtbarer Größen zur Charakterisierung des Makrozustands vorliegen. Die Ergodenhypothese behauptet, dass die Trajektorie des Systems tatsächlich im Laufe der Zeit das gesamte durch die Entropie gemessene Phasenvolumen überdeckt. Systeme, die dieses Verhalten zeigen nennt man auch ergodisch und nur bei diesen kann der 2. Hauptsatz sinnvoll angewandt werden. Eng damit verbunden ist die Irreversibilität von Prozessen in der Natur. In der Thermodynamik besitzt die Entropie die Einheit J/K (Joule pro Kelvin), was auf die Wahl einer Temperaturskala zurückzuführen ist. Neben ihrer Rolle als fundamentale Zustandsgröße der phänomenologischen und statistischen Thermodynamik wird die Entropie in anderen Gebieten, insbesondere in der Informationstheorie und in der Wirtschaftswissenschaft benutzt. Die Entropie besitzt in diesen Gebieten eine eigenständige Bedeutung, dieser Unterschied sollte aber nicht überbewertet werden, da letztendlich alle physikalischen Systeme thermodynamisch beschrieben werden können, sobald die Anzahl an Freiheitsgraden ansteigt und Defizite an mikroskopischer Information vorliegen. So ist es z.B. in der Astrophysik notwendig bei der Beschreibung von Sterngeburten, weißen Zwergen, Neutronensternen, schwarzen Löchern, Kugelsternhaufen, Galaxien(haufen) und letztendlich dem ganzen Kosmos auf den Begriff der Entropie zurückzugreifen. Ich finde das musste mal gesagt werden. Auswendig lernen.