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AKRONYM BEDEUTUNG ÜBERSETZUNG *BG* (*bg*) big grin Breites Grinsen *EG* (*eg*) evil grin Teuflisches Grinsen *FG* (*fg*) Fiesgrinsend *G* *g* grin Grinsen 2l8 too late Zu spät 4 for Für AFAIC as far as I'm concerned Soweit es mich betrifft AFAIK as far as I know Soweit ich weiß AFAIR as far as I remeber Soweit ich mich erinnere AFK (afk) away fom keyboard Nicht an der Tastatur AISI as I see it Wie ich es sehe AKA also known as Auch bekannt als ASAP as soon as possible Sobald wie möglich BAK (bak) back at keyboard Zurück an der Tastatur BBL (bbl) be back later Bin später wieder da BBR (bbr) be back right Bin rechtzeitig wieder da BION believe it or not Glaub es oder nicht BOFH bastard operator from hell Kaervek BOT back on topic Zurück zum Thema BRB (brb) be right back Bin gleich zurück BTW by the way Übrigens BYKT but you know that Aber das weißt du ja CU see you Man sieht sich CYA cover your ass Tschüss und pass auf Deinen Arsch auf DAU Dümmster anzunehmender User EOD end of discussion Ende der Diskussion EOF end of file Ende der Datei HAK hugs and kisses Umarmungen und Küsse HIH hope it helps Ich hoffe es hilft IAC in any case Auf jeden Fall IC I see Ich verstehe IDBI I don't believe it Ich glaub es nicht IDC I don't care Ist mir egal IDK I don't know Ich weiß es nicht IDTS I don't think so Das sehe ich anders IDU I don't understand Das verstehe ich nicht IIRC if I remember correctly Wenn ich mich recht entsinne IMHO in my humble opinion Meiner bescheidenen Meinung nach IMO in my opinion Meiner Meinung nach IOW in other words Mit anderen Worten JAUA just another useless answer Nur eine sinnlose Antwort mehr K (k) okay Okay l8er later Später LOL Laughing out loud Laut lachen MOM moment Moment MOMPL moment please Einen Moment bitte MOMPLZ moment please Einen Moment bitte MSG message Nachricht N/A not available Nicht zur Vrfügung stehend NFI no fucking idea Überhaupt keine Ahnung NFW no fucking way Auf keinen Fall NP no problem Kein Problem (gern geschehen) NRN no reply nessecairy Kene Antwort nötig OIC oh, I see Oh, ich verstehe OT off topic Nicht zum Thema gehörend OTOH on the other hand Andererseits PLMK please let me know Lass es mich bitte wissen PLONK Geräusch eines Killfiles im Usenet POV point of view Standpunkt/Blickwinkel RE (re) returned Zurückgekehrt RL real life Das wirkliche Leben ROFL rolling on floor laughing Auf demBoden liegend vor Lachen ROFLMAO rolling on floor laughing my ass of Auf dem Boden liegen und sich den Arsch ablachen RTFM read the fucking manual Lies den verdammten Hilfetext RTWFQ read the whole fucking question Lies die ganze verdammte Frage SCNR sorry, could not resist Entschuldige, ich konnte nicht widerstehen SNAFU situation normal, allfouled up Alles unter Kontrolle, es hat funktioniert SO significant other Lebenspartner SOB son of a bitch Hurensohn TIA thanks in advance Dank im Voraus THX thanks Danke TNX thanks Danke TTYL talk to you later Ich rede später mit dir TYCLO turn your capslock off Schalte Deinen Capslock aus TY thank you Danke dir VL virtual life Virtuelles Leben VR virtual reality Virtuelle Realität WB (wb) welcome back Willkommen zurück WE (we) weekend Wochenende YW (yw) you're welcome Gern geschehen

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Das Leben ist langweilig. Man meint immer, die Industrie schaffe Bedürfnisse, die längst nicht mehr erfüllbar seien. Das Gegenteil ist der Fall. Alle Bedürfnisse werden befriedigt, man ist rundum satt, aber nicht glücklich. Keine Kultur, keine Errungenschaft, nichts kann die Langeweile beenden. Das Leben ist öde, man muß sich zwingen, an den trivialen, bekannten Sachen gefallen zu finden. Keine Technik, keine Literatur kann mehr als befriedigen. Mehr Sehnsucht sollte man haben.

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Zum Glück dauert es nicht mehr lang. Ein paar Tage noch.

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Adorno - Minima Moralia - Aphorismus 153 Zum Ende Philosophie, wie sie im Angesicht der Verzweiflung einzig noch zu verantworten ist, wäre der Versuch, alle Dinge so zu betrachten, wie sie vom Standpunkt der Erlösung aus sich darstellten. Erkenntnis hat kein Licht, als das von der Erlösung her auf die Welt scheint: alles andere erschöpft sich in der Nachkonstruktion und bleibt ein Stück Technik. Perspektiven müßten hergestellt werden, in denen die Welt ähnlich sich versetzt, verfremdet, ihre Risse und Schründe offenbart, wie sie einmal als bedürftig und entstellt im Messianischen Lichte daliegen wird. Ohne Willkür und Gewalt, ganz aus der Fühlung mit den Gegenständen heraus solche Perspektiven zu gewinnen, darauf allein kommt es dem Denken an. Es ist das Allereinfachste, weil der Zustand unabweisbar nach solcher Erkenntnis ruft, ja weil die vollendete Negativität, einmal ganz ins Auge gefaßt, zur Spiegelschrift ihres Gegenteils zusammenschießt. Aber es ist auch das ganz Unmögliche, weil es einen Standort voraussetzt, der dem Bannkreis des Daseins, wäre es auch nur um ein Winziges, entrückt ist, während doch jede mögliche Erkenntnis nicht bloß dem was ist erst abgetrotzt werden muß, um verbindlich zu geraten, sondern eben darum selber auch mit der gleichen Entstelltheit und Bedürftigkeit geschlagen ist, der sie zu entrinnen vorhat. Je leidenschaftlicher der Gedanke gegen sein Bedingtsein sich abdichtet um des Unbedingten willen, um so bewußtloser, und damit verhängnisvoller, fällt er der Welt zu. Selbst seine eigene Unmöglichkeit muß er noch begreifen um der Möglichkeit willen. Gegenüber der Forderung, die damit an ihn ergeht, ist aber die Frage nach der Wirklichkeit oder Unwirklichkeit der Erlösung selber fast gleichgültig.

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Theodor W. Adorno - Aphorismus 21 der Minima Moralia - "Umtausch nicht gestattet"

Die Menschen verlernen das Schenken. Der Verletzung des Tauschprinzips haftet etwas Widersinniges und Unglaubwürdiges an; da und dort mustern selbst Kinder mißtrauisch den Geber, als wäre das Geschenk nur ein Trick, um ihnen Bürsten oder Seife zu verkaufen. Dafür übt man charity, verwaltete Wohltätigkeit, die sichtbare Wundstellen der Gesellschaft planmäßig zuklebt. In ihrem organisierten Betrieb hat die menschliche Regung schon keinen Raum mehr, ja die Spende ist mit Demütigung durch Einteilen, gerechtes Abwägen, kurz durch die Behandlung des Beschenkten als Objekt notwendig verbunden. Noch das private Schenken ist auf eine soziale Funktion heruntergekommen, die man mit widerwilliger Vernunft, unter sorgfältiger Innehaltung des ausgesetzten Budgets, skeptischer Abschätzung des anderen und mit möglichst geringer Anstrengung ausführt. Wirkliches Schenken hatte sein Glück in der Imagination des Glücks des Beschenkten. Es heißt wählen, Zeit aufwenden, aus seinem Weg gehen, den anderen als Subjekt denken: das Gegenteil von Vergeßlichkeit. Eben dazu ist kaum einer mehr fähig. Günstigenfalls schenken sie, was sie sich selber wünschten, nur ein paar Nuancen schlechter. Der Verfall des Schenkens spiegelt sich in der peinlichen Erfindung der Geschenkartikel, die bereits darauf angelegt sind, daß man nicht weiß, was man schenken soll, weil man es eigentlich gar nicht will. Diese Waren sind beziehungslos wie ihre Käufer. Sie waren Ladenhüter schon am ersten Tag. Ähnlich der Vorbehalt des Umtauschs, der dem Beschenkten bedeutet: hier hast du deinen Kram, fang damit an, was du willst, wenn dir's nicht paßt, ist es mir einerlei, nimm dir etwas anderes dafür. Dabei stellt gegenüber der Verlegenheit der üblichen Geschenke ihre reine Fungibilität auch noch das Menschlichere dar, weil sie dem Beschenkten wenigstens erlaubt, sich selber etwas zu schenken, worin freilich zugleich der absolute Widerspruch zum Schenken gelegen ist. Gegenüber der größeren Fülle von Gütern, die selbst dem Armen erreichbar sind, könnte der Verfall des Schenkens gleichgültig, die Betrachtung darüber sentimental scheinen. Selbst wenn es jedoch im Überfluß überflüssig wäre - und das ist Lüge, privat so gut wie gesellschaftlich, denn es gibt keinen heute, für den Phantasie nicht genau das finden könnte, was ihn durch und durch beglückt -, so blieben des Schenkens jene bedürftig, die nicht mehr schenken. Ihnen verkümmern jene unersetzlichen Fähigkeiten, die nicht in der Isolierzelle der reinen Innerlichkeit, sondern nur in Fühlung mit der Wärme der Dinge gedeihen können. Kälte ergreift alles, was sie tun, das freundliche Wort, das ungesprochen, die Rücksicht, die ungeübt bleibt. Solche Kälte schlägt endlich zurück auf jene, von denen sie ausgeht. Alle nicht entstellte Beziehung, ja vielleicht das Versöhnende am organischen Leben selber, ist ein Schenken. Wer dazu durch die Logik der Konsequenz unfähig wird, macht sich zum Ding und erfriert.

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Max Goldt

[size=4][color=9900FF]Ich sagte: Gleich kommt ein Erdbebenfilm im Fernsehen. Darauf riefen die Frauen, daß sie sich, wenn ich den gucke, im Badezimmer verstecken würden. Ich entgegnete:[i] Wieso denn? Ist doch nur Fernsehen![/i] Dann schauten wir aus dem Fenster. Unter uns stürzten Gebäude und Brücken ein. Die Frauen rannten ins Badezimmer und schrien: Komm auch, komm auch! Ich sagte: [i]Wieso denn? Ist doch nur Fenster![/i][/color][/size]

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Edgar Allan Poe

[size=3][color=009933]Thank Heaven! the crisis --The danger, is past, and the lingering illness, is over at last --, and the fever called "Living" is conquered at last. Lord help my poor soul. Were I called on to define, very briefly, the term Art, I should call it 'the reproduction of what the Senses perceive in Nature through the veil of the soul.' The mere imitation, however accurate, of what is in Nature, entitles no man to the sacred name of 'Artist.' Beauty, of whatever kind, invariably excites the human soul to tears. I don't suffer from insanity but enjoy every minute of it. I have great faith in fools; my friends call it self-confidence. Science has not yet taught us if madness is or is not the sublimity of the intelligence. Sleep, those little slices of death, how I loathe them. The true genius shudders at incompleteness - and usually prefers silence to saying something which is not everything it should be. Everything is but a dream within a dream. You have conquered, and I yield. Yet, henceforward, art thou also dead - - dead to the World, to Heaven, and to Hope! In me didst thou exist - - and, in my death, see by this image, which is thine own, how utterly thou hast murdered thyself. The Educated look down on the illiterate because they do not know the wonders of knowledge. The Uneducated look down on the illiterate becasue they have to deal with problems. [/color][/size]

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"I know your works, you're neither cold nor hot. Because you're lukewarm, I'll spew you out of my mouth." (Bill the Butcher, 'Gangs of New York')

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Theodor W. Adorno - Aphorismus 5 aus den Minima Moralia

Herr Doktor, das ist schön von Euch. Es gibt nichts Harmloses mehr. Die kleinen Freuden, die Äußerungen des Lebens, die von der Verantwortung des Gedankens ausgenommen scheinen, haben nicht nur ein Moment der trotzigen Albernheit, des hartherzigen sich blind Machens, sondern treten unmittelbar in den Dienst ihres äußersten Gegensatzes. Noch der Baum, der blüht, lügt in dem Augenblick, in welchem man sein Blühen ohne den Schatten des Entsetzens wahrnimmt; noch das unschuldige Wie schön wird zur Ausrede für die Schmach des Daseins, das anders ist, und es ist keine Schönheit und kein Trost mehr außer in dem Blick, der aufs Grauen geht, ihm standhält und im ungemilderten Bewußtsein der Negativität die Möglichkeit des Besseren festhält. Mißtrauen ist geraten gegenüber allem Unbefangenen, Legeren, gegenüber allem sich Gehenlassen, das Nachgiebigkeit gegen die Übermacht des Existierenden einschließt. Der böse Hintersinn des Behagens, der früher einmal auf das Prosit der Gemütlichkeit beschränkt war, hat längst freundlichere Regungen ergriffen. Das Zufallsgespräch mit dem Mann in der Eisenbahn, dem man, damit es nicht zu einem Streit kommt, auf ein paar Sätze zustimmt, von denen man weiß, daß sie schließlich auf den Mord hinauslaufen müssen, ist schon ein Stück Verrat; kein Gedanke ist immun gegen seine Kommunikation, und es genügt bereits, ihn an falscher Stelle und in falschem Einverständnis zu sagen, um seine Wahrheit zu unterhöhlen. Aus jedem Besuch des Kinos komme ich bei aller Wachsamkeit dümmer und schlechter wieder heraus. Umgänglichkeit selber ist Teilhabe am Unrecht, indem sie die erkaltete Welt als eine vorspiegelt, in der man noch miteinander reden kann, und das lose, gesellige Wort trägt bei, das Schweigen zu perpetuieren, indem durch die Konzessionen an den Angeredeten dieser im Redenden nochmals erniedrigt wird. Das böse Prinzip, das in der Leutseligkeit immer schon gesteckt hat, entfaltet sich im egalitären Geist zu seiner ganzen Bestialität. Herablassung und sich nicht besser Dünken sind das Gleiche. Durch die Anpassung an die Schwäche der Unterdrückten bestätigt man in solcher Schwäche die Voraussetzung der Herrschaft und entwickelt selber das Maß an Grobheit, Dumpfheit und Gewalttätigkeit, dessen man zur Ausübung der Herrschaft bedarf. Wenn dabei, in der jüngsten Phase, der Gestus der Herablassung entfällt und Angleichung allein sichtbar wird, so setzt gerade in solcher vollkommenen Abblendung der Macht das verleugnete Klassenverhältnis um so unversöhnlicher sich durch. Für den Intellektuellen ist unverbrüchliche Einsamkeit die einzige Gestalt, in der er Solidarität etwa noch zu bewähren vermag. Alles Mitmachen, alle Menschlichkeit von Umgang und Teilhabe ist bloße Maske fürs stillschweigende Akzeptieren des Unmenschlichen. Einig sein soll man mit dem Leiden der Menschen: der kleinste Schritt zu ihren Freuden hin ist einer zur Verhärtung des Leidens.

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Hans Christian Andersen

[size=4][color=b2bb94]Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen[/color][/size] [size=3][color=b2bb94] Es war entsetzlich kalt, Schnee fiel, und die Dunkelheit brach herein; es war der letzte Abend des Jahres. In dieser Kälte und Finsternis ging auf der Straße ein kleines armes Mädchen, mit bloßem Kopfe und nackten Füßen. Als es das Haus verließ, hatte es freilich Pantoffeln angehabt, aber was half das? Es waren sehr große Pantoffeln gewesen, die seine Mutter bisher getragen hatte, so groß waren sie. Die Kleine aber verlor sie, als sie über die Straße huschen mußte, weil zwei Wagen so schnell angerollt kamen. Der eine Pantoffel war nicht wiederzufinden, den anderen hatte ein Junge erwischt und lief damit fort. Er meinte, er könne ihn recht gut als Wiege gebrauchen, wenn er selbst einmal Kinder hätte. Da ging nun das kleine Mädchen mit nackten Füßchen, die rot und blau vor Kälte waren. In einer alten Schürze trug es eine Menge Schwefelhölzer und ein Bund davon in der Hand. Niemand hatte den ganzen langen Tag ihm etwas abgekauft, niemand ihm einen Pfennig geschenkt. Zitternd vor Kälte und Hunger schlich sie einher, ein Bild des Jammers, die arme Kleine! Die Schneeflocken bedeckten ihr langes, blondes Haar, das in schönen Locken um den Hals fiel, aber daran dachte sie nun freilich nicht. Aus allen Fenstern glänzten die Lichter, und es roch ganz herrlich nach Gänsebraten: Es war ja Silvesterabend. Ja, daran dachte sie! In einem Winkel zwischen zwei Häusern, von denen das eine etwas weiter in die Straße vorsprang als das andere, setzte sie sich hin und kauerte sich zusammen. Die kleinen Füße hatte sie an sich gezogen, aber es fror sie noch mehr, und nach Hause zu gehen wagte sie nicht. Sie hatte ja keine Schwefelhölzchen verkauft und nicht einen einzigen Pfennig erhalten. Von ihrem Vater würde sie gewiß Schläge bekommen, und zu Hause war es auch kalt. Über sich hatten sie nur das Dach, durch das der Wind pfiff, wenn auch die größten Spalten mit Stroh und Lumpen zugestopft waren. Ihre kleinen Hände waren beinahe vor Kälte erstarrt. Ach, ein Schwefelhölzchen konnte ihnen guttun, wenn sie nur ein einziges aus dem Bund herausziehen, es an der Wand anstreichen und sich die Finger erwärmen dürfte. Sie zog eins heraus. Rrscht! Wie es sprühte und brannte! Es war eine warme, helle Flamme, wie ein ein kleines Licht, als sie die Hände darüberhielt; es war ein wunderbares Licht! Es schien dem kleinen Mädchen wirklich, als säße es vor einem großen eisernen Ofen mit blanken Messingfüßen und einem Aufsatz aus Messing. Das Feuer brannte so schön und wärmte so gut. Die Kleine streckte schon die Füße aus, um auch diese zu wärmen – da erlosch das Flämmchen, der Ofen verschwand, sie hatte nur die Überreste des abgebrannten Schwefelhölzchens in der Hand. Ein zweites wurde an der Wand angestrichen; es leuchtete, und wo der Schein auf die Mauer fiel, wurde sie durchsichtig. Auf dem Tisch war ein schneeweißes Tischtuch ausgebreitet, darauf stand glänzendes Porzellangeschirr, und herrlich dampfte die gebratene Gans, mit Äpfeln und getrockneten Pflaumen gefüllt. Und was noch prächtiger anzusehen war: Die Gans hüpfte von der Schüssel herunter und watschelte auf dem Fußboden, Messer und Gabel in der Brust, gerade auf das arme Mädchen zu. Da erlosch das Schwefelhölzchen, und es blieb nur die dicke, feuchtkalte Mauer zurück. Die Kleine zündete noch ein Hölzchen an. Da saß sie nun unter dem herrlichen Weihnachtsbaum; er war noch größer und schöner geschmückt als der, den sie durch die Glastür bei dem reichen Kaufmann gesehen hatte. Tausende von Lichtchen brannten auf den grünen Zweigen, und bunte Bilder, wie sie an Schaufenstern zu sehen waren, blickten auf sie herab. Die Kleine streckte ihre Hände danach aus; da erlosch auch dieses Schwefelhölzchen. Die Weihnachtslichter stiegen höher und höher und standen jetzt als Sterne am Himmel; einer von ihnen fiel herunter und bildete einen langen Feuerstreifen. Jetzt stirbt jemand, dachte die Kleine; denn ihre alte Großmutter, die einzige, die zu ihr gut gewesen und die nun längst gestorben war, hatte ihr erzählt, wenn ein Stern herunterfällt, dann steigt eine Seele zu Gott empor. Sie strich wieder ein Hölzchen an der Mauer an, es wurde wieder hell, und in dem Glanze stand die alte Großmutter so klar und schimmernd, so mild und liebevoll. „Großmutter!“ rief die Kleine. „Oh, nimm mich mit! Ich weiß, du bist fort, wenn das Schwefelhölzchen erlischt, du verschwindest wie der warme Ofen, wie der herrliche Gänsebraten und der große prächtige Weihnachtsbaum!“ Und sie strich schnell das ganze Bund Schwefelhölzchen an; denn sie wollte die Großmutter recht festhalten. Und die Schwefelhölzchen leuchteten mit einem solchen Glanze, daß es heller wurde als mitten am Tage. Die Großmutter war früher nie so schön, nie so groß gewesen. Sie nahm das kleine Mädchen auf ihre Arme, und beide flogen in Glanz und Freude so hoch, so hoch; und dort oben war weder Kälte noch Hunger noch Angst – sie waren bei Gott. Aber im Winkel, an die Mauer gelehnt, saß in kalter Morgenstunde das arme Mädchen mit roten Wangen und lächelndem Munde – tot, erfroren an des alten Jahres letztem Abend. Die Neujahrssonne ging auf über der kleinen Leiche. Starr saß das Kind dort mit den Schwefelhölzchen, von denen ein Bund abgebrannt war. „Sie hat sich erwärmen wollen“, sagte man. Niemand ahnte, was sie Schönes gesehen hatte, in welchem Glanze sie mit der Großmutter zur Neujahrsfreude eingegangen war.[/color][/size]

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