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Die Elfe
Einst ward eine Elfe eingemauert, da sie sich der Liebe zu einem Menschen hingab.
Sie hatte in einer Weide gelebt und war mit den Sonnenstrahlen geflogen.
Inmitten der Regentropfen gab sie sich manch fröhlich Tanz hin.
Schön war die Elfe. Goldnes Haar schmückte ihr Haupt und leuchtende blaue Augen, in denen
die Meeresseele zu leben schien, prägten ihr schneeweißes Gesicht.
Und eins ihrer Talente ließ alle Vögel im Umkreis verstummen:
Ihr Gesang.
Wenn sie sang, weinte der Wind und die Welt blieb für einen Augenblick stehen.
Und ihre Sehnsucht, die ihre Melodien versilberte, ließ die anderen Naturgeister wüten und spotten.
Denn die Elfe hatte Sehnsucht nach Liebe.
Und so lebte sie in einer immerwährenden Melancholie.
Eines Tages jedoch kam ein Prinz an der Weide der Elfe vorbei und hörte ihren Gesang.
Verzaubert blieb er stehen, lauschte jener seltsamen Melodie und als er die Elfe erblickte,
verliebte er sich augenblicklich in ihre Schönheit.
Sanft strich er ihr übers goldene Haar. Erschrocken schlug sie die Augen auf, wollte verschwinden,
doch erkannte sie die scheinbare Liebe, die das Gesicht des Prinzen umgab.
Voller Hoffnung, ihre Sehnsucht wäre erhört worden, gab sie sich den Wünschen des Prinzen hin.
Doch nachdem sie sich geliebt hatten, verachtete der Prinz die Elfe.
So hatte er doch bekommen, was er ersehnt hatte. Er verschwand und ward nie mehr gesehen.
Die Elfe, die den Prinzen liebte, wartete auf ihn, sehnte ihn herbei zu sich.
Doch kam er nicht zurück zu ihr und bald schon, fand sie kein Gefallen mehr an den Spielen, die ihr einst Vergnügen bereitet hatten.
Und das Schlimmste war: Die Elfe sang nicht mehr.
Die anderen Naturgeister, die alles erfahren hatten, beschlossen sie sieben Jahre einzumauern,
um ihr eine Lehre zu erteilen.
So saß die Elfe nun hinter den Mauern und verwünschte den Mann, der all ihr Leid in Schuld war.
Und mit der Zeit wurde Trauer zu Wut, Liebe zu Hass und allein ein dumpfer Schmerz
blieb dort zurück, wo einst ihre Sehnsucht gelebt hatte.
Ihr Herz verblindete langsam.
Und als die sieben Jahre herum waren, wurde die Mauer eingerissen.
Doch statt der Elfe tratt ein Mensch hervor.
Hoffe sie gefällt dir...beinhaltet meine grösste Angst.
Noch eine?
Sternenaugen
Am Himmel strahlten einst zwei Sternlein nur für mich allein und immer wenn ich sie betrachtete, war es mir, als ward alle Last von mir gefallen und unsagbare Freude durchflutete mich.
Jeden Abend sass ich in meinen Kämmerchen und liess mich von meinen Sternen bestrahlen.
Alles andere war unwichtig für mich geworden und der Tag wurde immer trister und dunkler für mich, weil allein die Nacht meine Glückseligkeit hervorrufen konnte. Nur meine Sternlein waren mir wichtig, alles andere schien in ihrer Gegenwart zu verblassen. Ich träumte von meinen Sternen, liebte sie so sehr wie die Blumen den Tau am Morgen. Doch eines Nachts fielen sie vom Himmel, nicht einmal einen Wimpernschlag dauerte der Moment. Und wo sie einst gewesen waren, war nun ein schwarzes Loch... auch in mir war bedrückende Leere, als ich ihr Verschwinden erkannte. Wie hatte ich sie geliebt, wie hatte ich mich ihnen geopfert! Alles hatte ich für sie aufgegeben, nur um jede Nacht bei ihnen zu sein... und jetzt waren sie weg! Mir war, als müsste ich eines grausamen Todes sterben, sosehr schmerzte mich das Verschwinden meiner Sterne. Ich weinte, Tag und Nacht, tobte, schrie, verfluchte die schmerzhafte Realität, die mir das Liebste genommen hatte. Die Zeit ging dahin, doch meine Pein blieb. Leere, unsagbare Leere, hatte sich in meinen Herzen breit gemacht. Die Nächte wurden mir genauso trist wie die Tage, das grelle Sonnenlicht ward so schwer zu ertragen, wie der leere Platz am Himmel, wo einst meine Sterne gewesen waren. Das Leben glich einer ständigen Agonie. Doch ich verfluchte und verachtete den Tode wie das Leben. Alles war mir gleich schrecklich und erdrückend. Ich kannte kein Gefühl des Glücks mehr, hatte seine Bedeutung vergessen. Ich vermisste meine Sterne mehr als alles andere in meinen Leben. Ich schuftete und schuftete, um die Sterne zu vergessen, um den Schmerz und die Trauer zu verdrängen. Doch ihr Leuchten blieb in meinen Herzen, genau wie die Pein. Eines Tages, als der Regen sanft den Asphalt schwärzte, wanderte ich ohne jegliche Freude die Strassen entlang, auf der immerwährenden Suche nach einen Moment des Friedens, einen Moment des Glücks. Ich hasste meine Schmerzen wie die Gefühlskälte die meine Sterne mir hinterlassen hatten. Doch dann, es war eines Freudenfeuers gleich, sah ich dich! Dein Lächeln war wärmer noch als die Sonnenstrahlen, die mich sonst frieren liessen und dein Haar war vom Regen dunkel, doch schien es mir, als schimmerte es, wie der Mond, welcher der Dunkelheit der Nacht trotzte. All das zog meinen Blick näher an dich heran, doch was mein Herz wieder fühlen liess, waren deine Augen! In ihnen leuchtenden meine Sterne, schöner und glänzender als je zuvor! Freude durchflutete wieder mein Herz und die Dornen, die sich um mein Herz gerankt hatten, zerfielen. Ich liebte dich, vom ersten Augenblick an, wo ich dich sah. Denn mein Liebstes, was die Realität mir genommen hatte, wurde in dir erst richtig lebendig und schön. Ab diesen Tage an lebe ich wieder, mit der Gewissheit, dass dieses Mal meine Liebe erwidert wird. Denn so schön auch manches zu Betrachten ist, ist’s in der Ferne, wird es einen irgendwann verlassen und nur Leere bleibt zurück.
So..das wars..viel Spass beim Lesen..;)
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