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~~~ Manic Monday ? ~~~

~~~+~~~ ,, Bonjour. Schrecklich dich wieder zu sehen. " ~ DARLING ! Lass dich einmal zaghaft umarmen.~ ,, Lass mal bitte, ich bin grade nicht so für Körperkontakt. Heute mal nicht. Ansonsten ist ja nie jemand da, den man mit Zärtlichkeiten malträtieren kann, aber wozu gibt es wehrlose Gegenstände wie Musikinstrumente oder Controller . . . " ~ Ist alles in Ordnung mit dir ? ~ ,, Ach, wenn ich die Frage schon höre. Das ist wohl schon zur Gewohnheit geworden, interessiert dich doch gar nicht wirklich. Spar dir die falsche Höflichkeit. Aber dennoch verspüre ich Lust, dir von meinem Tag zu erzählen : Er war so trist und fade wie nie zuvor. Ich bin irgendwann gegen Tausenddreißig aufgestanden und dachte : Es ist Montag, warum nicht schon Dienstag ? Die Sehnsucht nach einer Stimme in mir wird allmählich zur Qual. Dann bin ich flüchtig ins Bad geschlurft und habe mich auf der Brille des Wcs niedergelassen. Ich stützte meinen schweren Kopf auf die Handgelenke und die strohigen Haare fielen mir ins Gesicht. Angewidert und träge erhob ich mich und patschte mit nackten Füßen über den kalten Gummifussboden ( Linoleum ? ) der Küche zum blankweißen Kühlschrank. Ein kurzer Blick in sein Innerstes und ich hatte keinen Appetit mehr. Aber es fand sich noch eine ganz zugeklebte Packung Knäckebrot, dazu trocken ein Scheibchen Löcherkäse und das Hungergefühl meldete sich zurück. Ma hatte extra noch Brot aufgetaut, es liegt neben der Prinzenrolle, die Pa zum Frühstück immer ist. Nun sind beide im salzigen Wasser des Atlantiks und ich versuche mir vorzustellen, wie es ist, wenn das Flugzeug auf dem Rückweg abstürzt. Ich habe im Augenblick das Gefühl, dass ich keinen Nervenzusammenbruch kriegen und ganz ruhig und bedacht auf mein gesetztes Ziel hinarbeiten würde. Ich bin erschrocken über meine Gleichgültigkeit, aber wahrscheinlich reicht die gedachte Realität nicht an die Wirklichkeit heran. Heute morgen um Zweihundert hab ich ein Erotikdrama gesehen, was ich recht interessant fand, vor allem weil eine Szenerie in einem Swingerclub spielte und ich absolut nicht verstehen kann, was sich viele Leute damit so schwer tun. Die Atmosphäre im Film war völlig unverkrampft und erregend. Davor lief eine Sendung, die ein Casting für Pornodarsteller zeigte. An dieser Stelle konnte ich dann keine Spur mehr von Sinnlichkeit finden. Als Nachtisch gönnte ich mir noch einen saftig grünen Granny Smith Apfel und dann ging ich gemächlich wieder zum Bad, ließ die Tür offen, damit das fade Licht unserer kleinen altmodischen Lampe hineinfallen kann. Heiß, sehr heiß war das Wasser und schließlich wechselte ich zu eiskalt, doch die Gedanken waren immer noch nicht weg. Es wurde nach Mittag und ich saß auf dem Balkon, nackt und natürlich und machte erste, vorsichtige Versuche Geographie zu lernen. Immerhin weiß ich nun ganz genau, was es mit dem Gradnetz auf sich hat. Allerdings finde ich die Einteilung der Geographie in diese Teilbereiche verwirrend, da sich alles immer weiter aufspachtelt. Ich laß die Buchstaben, doch ich dachte etwas anderes und nach drei Seiten tapste ich entschlossen in mein kühles Zimmerchen und streifte mir schlicht schwarze Sachen über. Eigentlich wollte ich gleich aufs Fahrrad, doch dann sah ich das Chaos auf meinem mit Wachsflecken ruinierten Holzschreibtisch und begann aufzuräumn. Systematisch. Ich habe den hässlichen Scanner, der sowiso nicht funktioniert ebenfalls entfernt und gleich scheint alles viel besser zusammenpassen. Dieses globige Gerät hatte zudem grausame Flecken und verschluckte zu viel Platz. Dann saß ich auf meinem Stuhl und wendete meinen Gesicht nach zur Herzseite aus dem Fenster und schwache Sonnenstrahlen trafen meine Augen. Ich liebe es, wenn Licht die Iris bestrahlt, sie beginnt dann tranceartig zu leuchten. Neben meiner rechten Hand lag der schwarze Fineliner. Ich konnte nicht anders, also griff ich zu reinem Papier und begann zu schreiben . . . Nach zwei Stunden gab ich mich mit dem Brief einigermaßen zufrieden, auch wenn ich äußerlich immer Abstriche machen kann und mich das aufregt . . . ich wollte mich endlich bewegen. So stöpselte ich mir die Kopfhörer in die Ohren, die immer dazu tendieren herauszupurzeln und auf dem Boden zu schleifen, bis sie irgendwann von meinem Fuß zerlatscht werden. Heute fuhr ich mit Herrn Molko zum Anger und die Sonne war bereits sehr tief, etwa gegen Zweitausend. Ich fuhr dem Licht direkt entgegen und meinen Augen wässerten und brannten und ich war halbblind, doch ich genoss den kühlenden Wind, die kreischende Musik und die herrliche abendliche Atmosphäre. Ich blickte in so viele Gesichter und ich sehe fast immer das gleiche . . . Angespanntheit, der Glanz in den Augen wurde verdrängt von der anwidernden Wirklichkeit. Ich wäre am liebsten immer ein Kind an der See geblieben bei den spinnennetzbedeckten Strandkörben und den schwabbligen, durchsichtigen Quallen. Mmm, damals gab es für mich nichts Kompliziertes. Alles war unendlich weit weg, riesig und geheimnisvoll. Gerade erinnere ich mich an die Pinguine in Warnemünde. Diese mülleimer in schwarz-weiß *lächelt* und diese Leuchttürme auf denen ich schneeweißgrünlich schimmere. Irgendwann kam ich auf der geschlossenen Hauptpost an und der Anger wurde von einer goldenen Flut aus Sonnenstrahlen überschwemmt und ich harrte einen Augenblick aus um diese surreal friedliche Stimmung aufzunehmen. Ich kramte mein Portemonnaie, welches zärtlich von mir ~Oma Portmonnaie~ getauft wurde, heraus und suchte nach Münzen. Etwas misstrauisch warf ich sie in den Briefmarkenautomaten. Ich dachte ich muss schreien. Diese Briefmarken waren knallgelb und einfach nur ekelerregend hässlich, sie passten absolut nicht zu meinem Briefumschlag, aber dennoch hatte ich keine Wahl. Sie kleben nun darauf und meine geschaffene Wirkung ist damit halbzerstört. ( Nebenbeibemerkt, ich weiß gar nicht, was man auf einen Brief draufkleben muss . . . 1, 10 war es ja früher, aber sind die nicht billiger geworden ? Mmh . . . naja, hab 1 € genommen, das reicht auf jeden Fall, denn bei höherem Gewicht ist das doch auch wieder anders . ) Ich brach abermals auf und wurde wenige Minuten später vom Rad gezwungen, da Ma das Bedürfnis hatte mit mir zu sprechen.( Seltsamerweise, wo ich doch gar garstig zu meinen Lichtschenkern bin. ) Mittlerweile ist es nach Zweiundzwanzigtausend und ich merke, daß die Kräfte mich verlassen. Ich habe nichts geschafft, sondern ausschließlich Musik gehört und den Übefall einer Person mit meinen Gedanken vorbereitet. Ich schätze, ich werde mich auf die Suche nach etwas Köstlichem begegnen und später lesen. Natürlich habe ich ~Dracula~ immer noch nicht durch, aber ich wiederhole immer den Namen des Autors . . . Bram Stoker . . . Bram Stoker . . . geboren in Irland . . . in Clontarf um 1845 und starb im Alter von 67. Da ist so viel zu tun, dass ich keine Ahnung habe, wo ich anfangen soll. Ich werde mir einen kochend heißen Tee kochen, meine rissigen Lippen wieder eincremen und ersteinmal im Sessel dösen. Mein ~Levres Stift~ ist übrigens auch wieder einmal abhanden gekommen, heute morgen hatte ich ihn noch benützt ( Benützen finde ich provokativ und es freut mich, wenn sich jemand darüber aufregt, genauso wie bei ,,Einzigste" *grinstfröhlich* ). Nun denn. Je vais. Couchez bien. " ~Oh Darling, denk dran, auf die düstere Nacht folgt der helle Tag.~ ,, Und auf den hellen Tag die noch düstere Nacht. " ~Und das Licht wird erneut über dich hereinbrechen.~ ,, Wer sagt,daß Licht positiv ist ? " ~Das war eine Metapher, Dummerchen.~ ,, Nie gehört das Wort, ich war Deutsch/Englisch-Leistungskurs. " . . . ~~~+~~~