Allgemein (27)
Rating: 0 (0)


~Good day for dying~

Es ist mir egal, ob das heute grün oder violett ist. Eine überflüssige Eitelkeit ohnehin.~+~ Ich haße das Wetter, die Uni, die Stadt und vor allem mich. Es war unüberlegt. Richtig und falsch gibt es ja nicht, also lass ich mich einfach mal überrollen. Gestern war alles noch ganz in Ordnung. Die erste WG ist perfekt, zu perfekt. Ein Student, der Geschichte und Politik studiert und wir verstanden uns trotzdem. Er spielt sogar Schlagzeug und zu meiner Freude sah ich eine Gitarre an der Wand. Das Problem ist nicht nur die hohe Miete, sondern die Anzahl der Bewerber und natürlich . . . ~kurzseuf~ daß die Wohnung nur bis April wäre. Aber das ist mir alles so ekelhaft egal, hauptsache erst einmal was. Ich ward geduldig auf den Anruf, aber es regt sich nicht.~+~ Marloboro ultra schmecken beschissen, dafür hab ich Mangozigarillos entdeckt. Mein Geld wird knapp, hoffentlich komme ich wieder heim. Ich könnte alles zusammenschlagen und den Monitor anrotzen. Gleichzeitig unterdrücke ich gerade ein paar Tränen. ICH KENNE DIESEN ORT NICHT. Es ist NICHT meine Heimat und ich zweifle, daß ich mich hier jemals wohl fühlen werde. Die Busfahrer sind ja ganz herzallerliebst aber die älteren gucken schief und sind garstig, unfreundlich . . . und unkommunikativ. Naja . . . vielleicht werde ich ja auch mal so. Ich bin schwach und müde und fange gleich an zu Schwanken. Heute morgen bin ich zur Uni gefahren um mich einzuschreiben aber es war ja klar, daß die heute zu hatten. Ich hatte ebend ein winziges Detail übersehen. Das heißt, ich muß heute hier bleiben und wahrscheinlich auch noch morgen, aber ich will nicht . . . ich will wirklich nach Hause. In der Uni hab ich mir in der Mensa zwei Kaffee geholt und mich draußen auf eine Treppe gefletzt und die ganzen abgerissenen Telefonnummern der WGs durchtelefoniert. Heute standen zwei Stück an. Erst bin ich in den falschen Bus gestiegen, war irgendwo bei Valo oder Velo, weiß der Geier und es begann zu gießen. Unüberdachte Haltestellen . . . der Bus zurück kam erst zwei Stunden später. So habe ich also ein Taxi rufen wollen . . . aber die Auskunft hat so lange getrödelt, daß mein Handy prompt alle war. Also bin ich bein Nordkreuz ins Autohaus gegangen . . .und hab gebeten, daß sie mir ein Taxi bestellen : ,, Sie können ja dafür das nächste Mal ein Auto kaufen " . . . . Ha, wie lustig. Bin ja fast weggekippt. ~Augenverleier~ Das Taxi kam und hat mich . . . bloß 15 Euro gekostet. Es goss weiter und ich schlurfte eine Stunde durch die Tränen vom Himmel um die bekloppte Wohnung nicht zu finden. Weil es ganz einfach die falsche Adresse war, die ich mir auf hunderten Zetteln notiert hatte. Schließlich hat mich dann eine Wespe in die Wade gestochen und es hämmert und brennt immer noch, ist rot . . . aber während des Schreibens denke ich nicht daran, also pinsel ich lieber weiter. Ich bin dann in ein Kartoffelhaus gegangen weil ich nicht mehr konnte. Es war nicht nur Regenwasser was an mir runterlief, . . . meine Augen füllten sich . . . , ich war ausgehöhlt, keine Kraft mehr. Dafür war die Backkartoffel mit Knoblauchsauce fantastisch und sogar richtig viel Grünzeug dazu. Auch den Ladenbesitzer mußte ich wieder bitten, daß er mir ein Taxi bestellt, denn . . . ich mußte ans andere Ende der Stadt um mir eine weitere Wohnung anzusehen. Die Wohnung ist toll, doch mit den Bewohnern würde ich niemals klarkommen. Sie sind mir einfach zu ein wenig zu bieder . . . täuscht vielleicht, . . . wie soll ich das erklären. Man spürt es einfach, wenn man mit jemandem klarkommt oder ob es ein reinster Krampf wird. Kann ich also abhaken. Nun sitze ich hier in der Alexanderstraße in einem Internetcafé und draußen regnet es immer weiter, . . .ich hänge förmlich auf dem Tisch. Ich kann echt nicht mehr. Zum Glück ist die Jugendherberge gleich hier in der Straße . . . und dann hau ich mich in die Federn , ich denke, die Bezüge lasse ich weg. Wenn ich einmal sitze komme ich sowiso nicht hoch, deswegen wird das hier auch sicherlich recht kostspielig.~+~ Ich weiß nicht was ich machen soll. Treffe mich der Blitz. Als ich ins Netz gegangen bin, habe ich eine Mail gelesen, die mich mehr hätte nicht runterziehen. Danke, B. Das war das, was ich heute noch brauchte und der Song passt wirklich wundervoll. Ich setze mir jetzt meine Stöpsel auf, weil ich die Musik hier drin jetzt nicht mehr ertrage. Ach ja und ich bin jetzt bundesweit Mitglied in Jugendherbergen, toll. Und hat mich auch nur 10,50 Euro gekostet. Mir klebt die Jacke am Leib, mein Schal ist nass und mir ist eisig kalt . . . lustigerweise kocht meine Stirn. Ah . . . ~Want~ trönt nun durch meine Gehörgänge. Ja, warum will man immer mehr ? Warum hab ich mich nicht damit zufrieden geben in Erfurt zu bleiben ? Ich weiß nicht, ob ich das hier packe, das Bussystem begreife ich nicht und die Art der Menschen ist ganz anders. Die Radfahrer sind noch radikaler. ~Sich eine Zigarette anzündet~ Moment, irgendwas Positives gab es sicherlich auch heute `? Mir fällt jedenfalls nichts ein. Oder doch, in der Mensa sprach mich ein Prof an . . . , es tut mal mit einem Menschen von hier etwas länger zu reden.~+~ Ich werde mich morgen gegen zwölf nun endlich einschreiben können und dann besuche ich noch zwei Wohnungen und dann will ich weg hier. Und am besten nicht zurück. Gar nicht mehr, nie mehr. Ja, ich weiß im Moment ist das übertrieben aber mich überfallen hier gleich Angstzustände, schon allein wenn ich an das muffige Zimmer in der Herberge denke. Morgen ist Donnerstag, nicht ? Ah . . . da findet hier ja auch immer was statt . . . ich glaube es wäre ungünstig dorthin zu gehen. Ja, ist es. Ach scheiße . . . ~gleichheult~, ich werde keine Wohnung kriegen . . . wah , jetzt klebte auch noch der Filter an der Lippe vor lauter Vertrocknung. Ich bleib jetzt hier sitzen und verrotte. Ich hab das nicht mehr in der Kontrolle, . . . ich lasse es einfach. Ich höre auf mit denken. Ich geh morgen einfach völlig beschwingt in die Uni und dann zu den Bewohnern und alles wird sich richten . . . genau. Ich gucke jetzt in den Chat. Ich brauche jemanden, der mir jetzt sagt, daß alles gut wird.