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Ueber mir wird gebohrt, gehaemmert, gelaermt, doch ich lasse meine Gedanken nach innen wandern, lasse sie ein weiteres Mal fliegen auf der Suche nach ihrer Bestimmung, sie verwirren in dem Wald der Ideen und Wuensche, der sich vor ihnen auftut, waehrend ich, mit dem handwarmen Notebook auf meinem Schoss, diese Zeichen zu Woertern und Saetzen, Gedanken! formend in meinem Sessel sitze und der Freiheit des Nichtstuens froene. Tausend Sachen passieren mir, tausend Sachen bringe ich mir bei, tausend Gefuehle stuerzen auf mich ein, doch welches bleibt so lange, dass es sich lohnt im nachzuhaengen, welches verschwindet? Welches ist es wert ihm Energie zu opfern? Welches verblasst innerhalb der Ewigkeit unseres Lebens? Ein Freund meinte zu mir, dass er es sich einfach macht: Bei Allem, was du tust, gib einfach dein Bestes und du wirst zufrieden sein. Ein echt vernuenftiger Ansatz und ich versuche dies auf mich anzuwenden, stets mit voller Kraft vorraus - auf die naechste Klippe zu und mit voller Kraft darueber, den freien Flug geniessen und sich auf den Aufprall vorbereiten. Je nachdem wie hart er ist, stehe ich langsamer oder schneller wieder auf, aber Aufstehen ist immer Pflicht. Ich kann nicht einfach liegenbleiben, waehrend das Leben weitergeht - so sehr ich mir das auch oefters wuensche. Wo ist der Sinn, wenn ich nichts von dem erreiche, was ich mir wuensche? Muss ich noch mehr denken, noch mehr planen, oder es einfach tun und auf meine Intuition vertrauen, mir selbst vertrauen? Wie geht das? Heute wird ein Schritt getan, ein weiterer Haken gemacht? Ein weiterer Wunsch hat bereits seit Tagen, untergruendig seit Wochen, Gestalt angenommen und wartet nur noch auf mein Zutun, um evtl. Gestalt anzunehmen. Welche auch immer.. Er soll nur aufhoeren durch meinen Geist zu spuken, wie ein Wassertropfen, der immer wieder auf eine heisse Herdplatte faellt, um danach den Raum mit seinem Dampf auszufuellen, bis er sich abgekuehlt hat, kondensiert und wieder auf die Herdplatte tropft um danach erneut Raum in Anspruch zu nehmen. Raum der nicht fuer ihn reserviert wurde, Raum, der bis in mein Herz vordringt, um dort ein Chaos zu veranstalten, das nichts mehr mit der Logik zu tun hat, der ich mich wieder anzunehmen gedenke. Die Logik fragt mich, wieso ich immernoch hier sitze, der Brief nicht im Briefkasten gelandet ist. Die Angst weiss, dass es daran liegt, dass der Wunsch endlich Gestalt annehmen koennte und mich noch mehr verunsichern koennte, mich noch weicher in der Birne macht und mir das letzte bissschen Wille aus meinem Koerper saugen koennte. Dabei unterschlaegt die Angst, dass sie selbst sich dadurch zu erhalten versucht, dass sie mich fesselt, bindet und mir Energie und Wille raubt. Nichts ist so schlimm, wie die Angst davor etwas zu tun, was man sich wuenscht, die Angst davor, dass sich etwas veraendert, dass man sich in neue Situationen begibt, in denen man sich hilflos vorkommen mag, unsicher, verunsichert durch den eigenen Wagemut, der schon gestutzt wurde, der schon beschlossen ist. Ziellose Gedanken einfach zu verschenken, Augenblicke des eigenen Lebens auf Papier dargestellt, in Worten, die tief aus dem beobachtenden Geist die Form von Saetzen angenommen haben. Manche moegen darin Romantik erkennen, manche verstehen es nicht, andere wollen es nicht verstehen, doch ich weiss, dass ich mich ausschliesslich langsam naehern kann, weiss, dass ich ein gebranntes Kind bin, mir zuletzt tierisch die Finger verbrannt habe, Narben auf meinem Herz, meinem Vertrauen zurueckgeblieben sind, die sich in Selbstzweifeln und Hilflosigkeit aeussern, welche mir nur entgegengebrachtes Vertrauen wirklich zerstreuen koennen. Vertrauen, Seelennaehe.. Ja, das wuensche ich mir, denn koerperliche Naehe bringt mich nicht weiter, sie schreckt mich ab, baut Mauern auf, wenn sie nicht das Produkt von geistiger Naehe ist. Alles Theorie.. Zeit fuer die Praxis! Let's rock an roll to the next mailbox!