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Märchenland, der achte Teil Schnitt... Immer und immer wieder die gleiche Situation. Es ändert sich anscheinend einfach nichts an den bestehenden Gegebenheiten. Man kann sich den Mund fuselig reden, Argumente bringen, den goldenen Drachen aus dem Himmel beschwören, schlußendlich landet man immer und immer wieder an genau diesem Punkt. Wütend ballte der junge Mann seine Fäuste und schlug in Gedanken ein paar Mal auf die Wiese. Warum wollte niemand verstehen? Diese Frage geisterte schon seit geraumer Zeit durch seine Gedanken. So schwierig war es doch gar nicht... wenn eines Tages jeder Mensch morgens erwachen würde und erkennen könnte, was es heißt zu leben, könnte die Welt ihr Gesicht schlagartig verändern. Und zwar zum Wohle eines jeden Einzelnen. Völlig von vorne, vielleicht nicht in einem Tag, einer Woche oder einem Monat, aber wenn die Menschen endlich begreifen würden, es würde nicht lange dauern bis die Welt der biblische Garten Eden wäre. Verdammt, warum konnten die Menschen das nur nicht sehen! Camaun verstand das einfach nicht. Nicht vor zwei Jahren, nicht am letzten Tag in seiner alten Welt und nicht heute. Nie würde er die Gespräche vergessen, die er geführt hatte mit Menschen... abends in den Kneipen, als er noch mehr Freunde hatte. Nachts auf dem Weg nach hause oder in den dunklen Ecken verlassener Spielplätze, überall das selbe Szenario. Man versuchte seine Vision mitzuteilen und wurde nicht ernst genommen. Verlacht, ungläubig angeblickt oder, was vielleicht noch schlimmer war, es wurde einem Recht gegeben und am nächsten Tag doch wieder klar gemacht, daß der Gegenüber eben trotz alledem nichts verstanden hatte. Manchmal war es zum schreien. Und selbst das hatte Camaun schon hinter sich. Geholfen hatte es vielleicht für den Moment, einige Sekunden der Erleichterung, als er in tiefster Dunkelheit einsam und abseits der Stadt sich einen Ort gesucht hatte der geeignet dafür erschien. Möglicherweise haben ein paar Leute die Schreie gehört. Aber was machte es für einen Unterschied? Ob einer, zwei, tausend, die halbe Welt... Man wurde angepisst. Nein, man ließ sich anpissen, aber das machte es auch nicht besser. Soweit zu sehen, daß man sein eigenes Schicksal in der Hand hielt war Camaun bereits, aber dennoch, selbst er war nicht aus Stein. Hin und wieder übermannten ihn Wellen der Verzweiflung und Wut. So wie er eingetreten war in dieses Sein von Whauna, so konnte er sich hinabstürtzen in die Tiefen. Aufsteigen wie der Phoenix aus der Asche und in der Sonne bersten bis nichts mehr von ihm übrig war. Was blieb war die gestaltlose Wut. Gedanken peitschten wie Furien durch den Äther und vernichteten alles was sie fanden. Von Vernunft über Liebe bis hin zur absoluten Hingabe verschwand alles unter einer Decke der grauen Agressivität. Körperlich rührte Camaun keinen Finger, doch sein Geist schlug um sich, trat auf einen Kreuzzug der Vernichtung und schlug so viel zu Trümmern wie er konnte. Selbst die Gewissheit der Verantwortung über die eigenen Gedanken. Es war egal. Er wollte nur noch zerstören was nicht so funktionierte wie er sich das vorstellte. Und just in diesem Moment brach die Wut sogar in diese Gewissheit. Es war ihm egal zu wissen, daß diese Gedanken falsch waren und so niemals zu einer Lösung führen konnten. Es war ihm egal das er auf seinem geistigen Weg nun in Sekunden wieder fast bis zum Anfang zurückkehrte. Es war ihm egal was aus der Welt wurde, wer darin lebte, wer darin liebte, was Shasanastaya tat, wo seine Eltern waren, es war ihm egal. Er war der Welt egal und sie ihm. Und zu wissen das seine Gedanken schlecht waren... Es war immer wieder das gleiche Schema... Ungläubig schüttelte Camaun seinen Kopf, öffnete seine Hände und stieß einen langen Seufzer aus. Zuerst Vernunft, Hoffnung und Argumentation. Dann folgte die Mitteilung, das Gespräch oder das Beispiel und versagte. Wut folgte hierauf, alles verschlingende Wut, die im Magen brannte und die Kehle zuschnürte. War sie verraucht blieb vom letzten Versuch nur noch Asche. Asche, aus der er wieder hervorsteigen würde nur um sich wieder im weißen Feuer der Menschheit in eben dieses Häufchen zu verwandeln. Wo würde das enden? Was war der Zweck dabei? War alles auf der Welt ein ewiger Kreislauf? So auch dieses Verhalten? Oder waren es Zeichen... Wie alles in der Welt konnte man es betrachten wie man wollte. Camauns Blick wanderte an den übrigen Soldaten vorbei in den Himmel. Die Wut war verraucht. Und diesmal blieb der Unglaube. Wollte er wieder aufsteigen oder machte er einfach etwas verkehrt, so daß ihm immer wieder gezeigt wurde, daß die Welt nicht so funktionierte...? Worin lag eigentlich der ganze Sinn im Leben... Minutenlang schwieg er den Himmel an. Von Norden her zogen dicke, graue Wolken heran und der Wind wurde kühler. Die Gräser bogen sich hin und her in den Böen und manch einer der Soldaten zog sich seinen Mantel enger um die Schultern. Was hatte es für einen Zweck... Nicht als Frage formuliert sondern als Zustand, dachte Camaun. Vielleicht war alles egal. Man mochte gleichgültig werden. Der jungen Mayrina das Messer in die Kehle rammen, Jagoth den Schädel einschlagen und von den Schwertern der übrigen Männer durchbohrt werden. Was machte es? Wo lag die Bedeutung? Mit ausdruckslosem Gesicht zuckte Camaun mit den Achseln. Er sah sie nicht. Wenn es eine Bedeutung, eine Gewichtigkeit oder einen Sinn gab... er konnte ihn nicht erkennen. Und doch war er sicher, daß es ihn gab. Irgendwo. Aber wenn alles eine Frage der Betrachtungsweise ist und man den Sinn nicht sah... was machte es dann für einen Unterschied... ob man sich nun zum größten Weltherrscher aufschwang oder eine Prostituierte in der Nachbarschaft umbrachte. Die Welt war nichts. Luft, Licht, Schall und Rauch. Ein gedankenloser Platz im Universum. Wahrscheinlich hatte ihn irgendwann einmal jemand gebaut und dann achtlos liegen gelassen. Die hübsche junge Frau reichte ihm ein Stück Brot mit etwas Käse und lächelte ihn an. Man konnte in ihren Augen erkennen, daß sie von Camaun schon ein wenig angetan war. Welche Erwartungen mochten sich dahinter verbergen? Welche Träume, welche Erinnerungen und welche Leidenschaft konnte in ihr entfacht werden? Und welche Bedeutung hatte das... Camaun blickte an ihr vorbei und das Lächeln erstarb. Wortlos kaute er auf seinem Brot herum und wartete geduldig bis Mayrina von sich von alleine wieder anderen Dingen zuwandte. Selbst diese Situation hatte er schon zu hundertfach erlebt. So wie du bist, so ist deine Welt. Du bist deine Welt. Du erschaffst deine Welt, du siehst als einziger deine eigene Realität, überlegte er. Und es war seine eigene Welt. Manchmal durften ausgewählte Personen einen kleinen Einblick gewinnen, doch die meiste Zeit verbrachte er in Gedanken und schmiedete sich das Bild vom Garten Eden im Geiste. Diese Erkenntnis war vielleicht das Schlimmste an seinem ganzen Gedankengang... Mit einem Mal hatte Camaun das fast schmerzhafte Verlangen nach Alkohol und einer Zigarette... Verdammt, er war auch nur ein Mensch! Ein Mensch, der auch nur eine begrenzte Anzahl von Enttäuschungen schadlos wegstecken konnte. Selbst er hatte hin und wieder keine Lust mehr... Aber den göttlichen Funken besaß er und das wusste er. Er hatte ihn gesehen... gespürt, er hatte ihn hierher geführt und er war da. Absolut und unantastbar. Er konnte sich selbst verzeihen. Eine Gewissheit, die ihn schon seit langem begleitete und selbst solche Augenblicke vorüber ziehen ließ. Wenn man wachsen wollte musste man alle Seiten sehen. Auch die Dunklen. Es war nichts verkehrt an dem was er dachte. Es war eine Entwicklung. Eine von vielen. Immer und immer wieder. So lange bis man es selbst begriffen hatte. Bis man sich selbst endlich kannte und wusste wer man war. Gesetz diesem Fall war er nunmal nicht der einzige Mensch auf der Welt, der diese Entwicklungen durchlebte. Jeder hatte seine eigene Realität. Und jeder befand sich an einer anderen Stelle seines Weges... So gesehen war es nur logisch, daß die Welt so war wie sie war... oder...? Vielleicht ist der momentane Zustand bereits der bestmögliche, den die Welt erreichen kann? Kapitalismus, Egoismus, Gier, Neid, Hochmut und alle anderen schlechten Eigenschaften der Erde... Whauna... oder welcher Welt auch immer. Und was war Whauna überhaupt? Grübelnd legte Camaun seine Stirn in Falten... Ein Pendant zur Erde... vielleicht... der Name dieser Welt... dieses Universums. Diese Realität. Vielleicht auch nur der Name einer Limonadenmarke... Es machte keinen Unterschied. Whauna war das was man daraus machte. Wie man es betrachtete. Und fortan bezeichnete er diese Welt mit diesem Namen. Fortan besaß diese Welt diesen Namen schon seit Äonen, seit Anbegin ihrer Existenz. Es war eine Realität geschaffen aus seinem Geiste. Die Geschichte entwickelte sich in der Gegenwart. Sowohl in die Zukunft als auch in die Vergangenheit... was heute geschah war morgen schon wieder ganz anders. Und was übermorgen sein wird stand onehin noch nicht fest. Schnitt...

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So quasi ein öffentliches Tagebuch. Sinnfreies sprudeln... oder meistens mehr ein seichtes Tröpfeln von Gedanken hinaus aus den... wirren? Weiten des eigenen Geistes in den Äther, auf das sich diese Konstrukte zu den Myriaden von weiteren Ideen und Gesichtern gesellen. Manchmal frage ich mich, ob es Menschen gibt, die den Sinn hinter allem erkannt haben... Und dann frage ich mich, falls es solche Menschen gibt, was wohl aus ihnen geworden ist. Was mich weiter zu der Frage bringt, was ich tun würde, hätte ich die Dinge so erkannt, wie sie sind. Worauf ich mich grübelnd zurück lehne und denke: Man würde von mir wahrscheinlich auch nichts mehr hören... Sprich... also sind Menschen wie ich, philosophierend, nachdenkend und zweifelnd auf der Suche nach Dingen, von denen sie selbst nicht so genau wissen was sie eigentlich sind. Wobei man eigentlich schon eine ganz konkrete Vorstellung haben kann. Allerdings müsste man diese irgendwie... verwirklichen können um zu sehen ob sich alles so entwickelt, wie man sich das vorgestellt hat. Hmmm... Sagen wir, wenn ich eines halbwegs gut kann, dann Fragen stellen. Was mich aber auch nicht wirklich weiter bringt. Wobei manche Fragen schon ganz interessant sind. Und hin und wieder kann man doch das Problem zur Lösung machen, woraus resultiert, daß die gestellte Frage eben doch eine Weiterentwicklung erbracht hat. Woraus ich wiederum schließe, daß es eigentlich nicht falsch sein kann, mehr und mehr Fragen zu stellen. Selbst wenn diese sich irgendwann allein dadurch beantworten lassen, indem man sie stellt. Nur... zu was für einem Schluß bringt mich das dann?

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Eindruck der Unendlichkeit

Basierend auf der Theorie über parallele Realitäten muss ich zusätzlicherweise noch einen Punkt hinzufügen. Eigentlich sind diese Wirklichkeiten nicht direkt "nebeneinander"... sondern nacheinander. Dem Prinzip der Unendlichkeit folgend reihen sich die Realitäten wie Perlen auf einer Kette aneinander. Der hypothetische Wechsel zwischen den Welten bezieht sich daher nicht auf das Wechseln in ein paralleles Universum sondern mehr auf dem falten der Zeit der eigenen Welt, bis diese der vermeintlichen anderen Wirklichkeit entspricht. Betrachtenderweise kann man sagen, daß es für jede Nuance der Welt, und derer sind es wahrlich viele - man nehme zum Beispiel eine beliebige Person aus dieser Realität und verfolge ihr Leben. Dann betrachtet man die eine Bushaltestelle an der selbige Person jeden Tag wartet um zur Arbeit zu fahren. Wieder verkleinert man den Ausschnit und blickt auf die kleine Wiese, die sich im Hintergrund befindet - weiter hinunter sieht man dort verschiedene Blumen blühen und noch genauer betrachtet hat eine dieser Blumen, welches zufälligerweise ein Gänseblümchen ist, in dieser Realität genau 29 weiße Blütenblätter. Eine mögliche alternative Wirklichkeit würde die Möglichkeit einschließen, daß dort exakt alles genauso geschah, wuchs und gesagt wurde, bis auf dieses Gänseblümchen. Denn dieses hatte in diesem Fall nur noch 28 Blätter. Jedoch sind beide Varianten eigenständige Welten, existierend vom Anfang bis zu Ende und sich einreihend in die Kette der Perlen. Die Frage, die sich beim theoretischen Realitätenwechsel also auftut ist nicht "Wo bin ich?", sondern "Wann bin ich?". Denn die Zeit, welche vergeht bis man in der Lage ist einen direkten Vergleich zu ziehen vom Gänseblümchen mit 28 Blättern zum selbigen mit 29 Blättern kann in der Tag als recht lange bezeichnet werden. Zuerst muss das eine Universum das Ende seiner Tage erreichen, was zugegebenermaßen allein schon jede Vorstellung sprengen mag, falls man davon ausgeht, daß die eigene Realität unendlich ist. Betrachtet man sie jedoch als endlich, und daß muss sie sein um dieser Theorie gerecht zu werden, hilft die Vorstellung, daß das Ausmaß an Zeit um etwa zu Beginn der Zeitrechnung zur Hälfte erreicht wurde. Ob die Zeitrechnung erfunden wurde oder nicht ist nebensächlich, der Zeitpunkt ist entscheidend. Jedenfalls wird sich das aktuelle Universum nach Ablauf dieser Zeit verabschieden und Platz machen um der Geburt einer neuen Welt nicht im Wege zu stehen. Paradoxerweiße bleibt die Realität die gleiche, ist nach dem Wechsel aber doch eine völlig andere. Sie gebiert sich in sich selbst hinein. Nach diesem Ereignis beginnt der Kreislauf von neuem. Sterne entstehen, Sonnen explodieren und in geraumer Zeit beginnen sich die winzigen Teilchen im Weltall zusammen zu tun um irgendwann einmal später die Erde zu formen. Ist dies alles geschehen, wird auf der Erde nach und nach das Leben entstehen, die Weltgeschichte wird geschrieben und schlußendliche stehen wir wieder an der alten Bushaltestelle, mit dem einzigen Unterschied, daß sich an besagtem Gänseblümchen nun nicht mehr 29, sondern ein Blütenblatt weniger befindet. Führt man diese Überlegung weiter könnte man sagen, daß es noch in etwa 30 Varianten für dieses Gänseblümchen gibt. Mit vielleicht 27 Blättern, oder noch weniger. Möglichweise auch mehr. Oder es geschah, daß an dieser Stelle gar keins wuchs. Es wird schnell klar, daß wesentlich mehr Varianten möglich sind. Und selbiges gilt erweiternderweise nicht für diese Blume allein, sondern auch für die Person an der Haltestelle. Einmal ist der Schnürsenckel gebunden, einmal nicht. Mal hat sie zwei Mark in der Tasche, mal vier. Grob überschlagen macht das eine Menge Möglichkeiten aus, falls die Realitäten sich so verhalten und immer nur einzelne Nuancen verändern. Jedoch sind die Welten ungleich komplexer und verschachteln ihre Variationen. Zum Beispiel hat das Gänseblümchen 28 Blätter und die Person an der Haltestelle zwei Mark in der Tasche. Im nächsten Fall sind es ebenfalls 28 Blätter, jedoch vier Mark. Im dritten Fall 27 Blätter und wieder zwei Mark und so weiter. Wenn man jetzt von einer einzigen Realität ausgeht und sich versucht klar zu machen, wie viele Nuancen allein diese eine Welt besitzt wird einem schon davon schwindlig werden. Doch die Vorstellung, daß alle Nuancen aller Realitäten miteinander verschachtelt werden und so für jede Variante eine eigene Welt entsteht ist doch recht beeindruckend. Denn es geschieht nicht alles zur gleichen Zeit, sondern nacheinander, wie Perlen auf einer Schnur. Um nun eine Vorstellung von der Unendlichkeit zu bekommen, führe man sich vor Augen, wie lange es dauern würde bis alle Variationen des ursprünglichen Universum durchgespielt worden sind... Die Unendlichkeit wäre danach immer noch nich vorbei.

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