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[size=2]<3[img]http://blog.nn-online.de/hirnduebel/files/2009/05/merkel3.jpg[/img] |
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[url=http://www.youtube.com/watch?v=yldf4U9p76g]trapattoni[/url]
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in dem essay [i]die frist[/i] faßt anders prinzipiell das verhältnis von mensch und
technisches gerät:[i]"denn worauf wir abzielen, ist ja stets, etwas zu erzeugen, was unsere
gegenwart und hilfe entbehren und ohne uns klanglos funktionieren könnte - und das
heißt ja nichts anderes als geräte, durch deren funktionieren wir uns überflüssig machen,
wir uns ausschalten, wir uns liquidieren.
daß dieser zielzustand immer nur approximativ erreicht wird, das ist gleichgültig.
was zählt ist die tendenz und deren parole heißt eben: "ohne uns!"[/i] (des mochts alloi)
das allerdings bedeutet für anders, daß in einer technischen zivilisation die unmenschlichen
taten zunehmend taten ohne menschen sind. [...]
deshalb ist er einer der wenigen, der auschwitz und hiroshima - bei allen unterschieden -
durchaus in einem zusammenhang reflektierte.
an beiden orten geschah etwas ungeheuerliches, das anders mit dem für ihn zentralen
begriff des monströsen bezeichnete. in auschwitz bestand das monströse für anders darin,
daß es "institutionelle und fabrikmäßige vertilgung von millionen von menschen"
gegeben hat, die nur durchgeführt hatte werden können, weil der prozeß der massenhaften
vernichtung von menschen organisiert worden ist, [i]"die diese arbeiten annahmen wie jede
andere".
"der angestellte im vernichtungslager hat nicht gehandelt, sondern, so grässlich es klingt,
er hat gearbeitet."
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[i]"wir lieben es mehr etwas zu wünschen, als das gewünschte selbst." - nietzsche
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[i]"das poetisch fiktionale ist dasjenige, wasden menschen auszeichnet und was er betreibt,
um sich selbst über die tatsache, dass er ein bewusstsein hat und um seine kontingenz und
sterblichkeit weiss, hinwegzutrösten."
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der tolle mensch agiert wie diogenes, der am marktplatz von athen am hellichten tag mit
der laterne den platonischen menschen suchte.
nietzsche sucht nun gott.
und so wie diogenes das wesen des menschen nicht am marktplatz finden konnte, so kann hier
auch gott nicht gefunden werden. der tod gottes wird aber jenen verkündet, die ohnehin nicht
an gott glauben. es geht nietzsche nicht darum, einem gläubigen menschen gott zu nehmen.
es geht ihm darum zu zeigen, dass gerade dort, wo man ohnehin vermeintlich sich aufgeklärt
dünkt, auf den tod gottes nur mit unverständnis reagiert werden kann.
nietzsche fragt weiter: wir haben also diese illusion entlarvt, denn dieser akt der entlarvung ist
der tod gottes; jetzt haben wir die größte selbsttäuschung des menschen destruirt, aber was
passiert nun? wie sehen wir aus ohne diese illusion, was bedeutet es, wenn man sie
wegnimmt? trifft dann das zu - was marx vermutet hatte, dass wir im vollen bewusstsein
unserer endlichkeit unser leben werden gestalten können oder bedeutet das nicht im grunde
eine unendliche leere?
nietzsche interessierten die radikalen konsequenzen, die der größte triumph des
aufgeklärten zeitalters, der tod gottes, zur folge haben muss.
der [i]tolle mensch[/i], der halb wahnsinnig ist, deutet an, was dies bedeutet: es ist die größte
tat, die in der geschichte je vollbracht wurde, aber wir wissen es nicht, und es bleibt uns
nichts anderes über, nachdem wir gott getötet haben, als selbst götter zu werden.
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[i]"herrschaft und knechtschaft"[/i]
hegels these: selbstbewusstsein entwickelt man im kampf um anerkennung mit
einem anderen. dass man ein selbst ist, das sich selbst zum gegenstand machen
kann, erkennt man nicht von alleine.
dazu bedarf es einen anderen, der mir entgegentritt, der mich in frage stellt.
durch dieses in-frage-stellen sehe ich mich gezwungen, mich selbst in frage zu stellen.
um diesem zwang zu entgehen, will ich, dass der andere mich anerkennt, akzeptiert,
wie ich bin, mich also gerade nicht in frage sellt.
der andere aber will genau das gleiche von mir.
das ist psychologisch und historisch zutiefst wahr: es gibt kein selbstbewusstsein, sowohl
im sinne von selbstbehauptung als auch im sinne der möglichkeit, sich selbst zu
reflektieren, ohne die anerkennung durch einen anderen. [...]
der kampf muss geführt werden, um den anderen zur anerkennung zu zwingen.
wenn es gelingt, dann deshalb, weil der andere früher aufgegeben hat, weil ihm sein
leben mehr wert ist als die freiheit und der tod. damit wird er ein knecht, denn er
hat sich unterworfen. der sieger in diesem kampf aber wird zum herren. dessen
selbstbewusstsein besteht nun darin, dass er sich einen knecht geschaffen hat.
aber gleichzeitig - und das ist das geniale an dieser dialektik von hegel -
begibt sich gerade der herr, der die anerkennung des knechtes sich erzwungen hat,
indem er ihn besiegt hat, in die abhängigkeit des knechtes.
denn sein ganzes selbstbewusstsein hängt nun davon ab, dass ihn jemand anerkennt,
den er selbst nicht anerkennen kann, weil er ihn unterworfen hat.
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[i]"der anfang ist nicht das reine nichts, sondern ein nichts, von dem etwas ausgehen soll;
das sein ist also schon im anfang enthalten. der anfang enthält also beides: sein und nichts;
ist die einheit von sein und nichts, - oder ist nichtsein, das zugleich sein, und sein,
das zugleich nichtsein ist." - hegel.
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[i]"- denn nur als ästhetisches phänomen ist das dasein und die welt ewig gerechtfertigt"[/i]
damit deutete nietzsche an, dass es keine moralische und keine religiöse rechtfertigung des
daseins gibt, sondern dass dieses nur unter der perspektive seiner ästhetischen erscheinung
sinn gewinnt: die welt als kunstwerk. damit ist eines der vielleicht philosophisch wichtigsten
themen der modernen kunst angeschnitten: wenn alle anderen deutungen und
rechtfertigungen des daseins, wie z.b. die religiösen, obsolet geworden sind, dann bleibt die
ästhetische betrachtung, dann bleibt die kunst die einzige möglichkeit, dem dasein sinn zu
verleihen. die welt mit allem übel ist gerechtfertigt - aber nur als ästhetisches phänomen.
damit ist auch das übel, das böse, das amoralische und das blasphemische gerechtfertigt.
die freiheit der kunst bekommt hier eine tiefe dimension.
nur unter der perspektive seiner ästhetischen darstellbarkeit ist das dasein legitimiert -
ansonsten ist es nichtig.
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"man kann solche pedanterie als eigentümlichkeit oder als ausdruck einer verletzlichen
psyche, einer neurotosierten, gestörten persönlichkeit auffassen. und in der tat nimmt
diese schrulligkeit auch beängstigende züge an, wenn sie zu einem terror wird, der sich
gegen kant selbst, aber auch gegen seine umgebung richtete.
kant war sich selbst gegenüber von einer unglaublichen rigidität und gleichzeitig überzeugt
davon - darin erfüllte sich für ihn der begriff der aufklärung - dass jeder für sich in dem maße
verantwortlich ist, als er in jeder hinsicht imstande sein muss, für sich selbst zu denken.
kant war deshalb ein großer freund der autotherapie - er glaubt, gestärkt durch entsprechende
lektüre, sich selbst behandeln zu können (jawoll) und gehorcht oft seinen ärzten nicht.
er hatte panische angst vor getier in der wohnung und stellte die theorie auf, dass sich wanzen
durch den einfall von sonnenlicht vermehren: sein arbeitszimmer musste daher verdunkelt
werden. er hatte eine tiefe abscheu vor allen formen von körperlichen sekreten, wie etwa
schweiß - er geriet in panik, wenn er schwitze - und sekretabsonderungen im zusammenhang
mit verdauung und sexualität. letztere markiert ein weiteres dunkles kapitel im leben kants.
es wird gesagt, dass er nie verkehr mit einer frau hatte, wie glaubwürdig dies auch immer
sein mag.
wohl beabsichtigte er zwei mal zu heiraten, aber ging dabei offenbar so zögerlich, umständlich
und unentschlossen vor, dass jedesmal ein konkurrent früher das ja-wort der erwählten erhielt.
diese niederlage kompensierte kant mit einer theorie, nach der unverheiratete männer
länger leben als verheiratete. die unmittelbare realisierung seiner ein leben lang
zurückgehaltener bedürfnisse wollte er sich selbst allerdings erst im hohen alter gestatten,
als seine physische verfassung dies längst nicht mehr erlaubte. nun, als greis, will er reisen
unternehmen, will er kaffee trinken, nun wird er ungeduldig, wenn seine wünsche nicht
sofort erfüllt werden."
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